© Stefan Strobelberger „Natur im Garten“

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29.10.2024

Für lebendige & angenehme Friedhöfe: Urnengräber gestalten

Die Zahl der klassischen Erdbestattungen geht stetig zurück, neue Bestattungsformen werden nachgefragt. Mit attraktiv gestalteten Urnengräbern wird der Friedhof aufgewertet. Grünflächen wirken Hitzeinseln entgegen und pflegeextensive Bepflanzung hilft dabei, das Budget im Rahmen zu halten.

Der Trend zu Urnengräbern und Naturbestattungen sorgt auf den Friedhöfen für Umbrüche. Hinzu kommt, dass die Angehörigen immer weniger Zeit für die Grabpflege aufwenden. Auf der anderen Seite sind viele Friedhöfe „Hot Spots“ (Hitzeinseln), dunkelrote Flecken auf Wärmebildaufnahmen einer Siedlung. Die Friedhöfe heizen sich vor allem dann stark auf, wenn viele wärmespeichernde Materialien verwendet werden, wie Kieswege oder Grabplatten.

Friedhöfe mit hohem Grünanteil, am besten mit einem parkähnlichen Charakter, haben dagegen eine positive Auswirkung auf die Umgebungstemperatur. Sie ermöglichen auch im Sommer einen angenehmen Friedhofbesuch und haben durch eine vielfältige Bepflanzung einen positiven Effekt auf die Biodiversität. Wenn der Friedhof genügend Platz bietet, oder Plätze neu frei werden, empfehlen wir daher die Anlage von begrünten Erd-Urnengräbern. Denn Urnenwände bzw. Kolumbarien aus Stein oder Beton verstärken ebenfalls den negativen Effekt auf das Mikroklima.

Hier verweilt man gerne, um zu gedenken: der St. Barbara-Friedhof ist eine Ruhe- und Naturoase mitten in Linz, der wie ein großer Park gestaltet ist.

Besonders gestaltete Urnengrab-Bereiche können die Visitenkarte eines Friedhofes sein. Vorgaben für die Nutzerinnen und Nutzer sorgen dafür, dass zwar bestimmte Individualisierungen möglich sind, aber trotzdem eine einheitliche gestalterische Linie besteht.
Eine bei vorhandenen Flächen recht einfach umsetzbare Lösung sind Erdgräber in Reihen, die nur durch in die Erde eingelassene Trittsteine voneinander abgetrennt sind. Diese Flächen können sehr einfach gemäht werden. Eine Vorgabe an die Nutzerinnen und Nutzer kann sein, dass zwei Drittel des Grabes von der Gemeinde gepflegter Kräuterrasen sind, und ein Drittel individuell gestaltet werden kann.

Eine pflegeleichte Lösung sind mit Kräuterrasen bewachsene Erdgräber ohne Sockel.

Eine weitere Möglichkeit sind Gemeinschaftsgräber. Ein Friedhofsbereich wird dabei gestaltet, z.B. mit Wein, Rosen oder Staudenmischpflanzungen, rundum werden die Urnen beigesetzt und Gedenktafeln befestigt. Auch hier übernimmt die Gemeinde oder ein Gartenbauunternehmen weitgehend die Pflege, hat diese aber durch die vorgegebene Gestaltung selbst in der Hand.

Baum-Urnengräber mit einer einheitlichen gestalterischen Grundlinie.

Einen besonderen symbolischen Wert haben Gräber, die um Bäume – alt oder neu gepflanzt – angelegt werden. Bereits bei der Pflanzung der Bäume werden Urnenröhren im Wurzelbereich eingesenkt, so werden die Baumwurzeln später bei der Beisetzung der Urnen nicht mehr gestört.

Baum-Urnengräber mit einer einheitlichen gestalterischen Grundlinie.

Eine weitere, sehr individuelle Lösung sind spezielle Themen-Urnenhaine wie der Apfelbaum-Urnengarten des St. Barbara Friedhofes Linz. In einer Wiese mit Apfelbäumen können biologisch abbaubare Urnen beigesetzt werden. Die Apfelbäume symbolisieren den Kreislauf von Tod und Leben, um mehrere Baumstämme gibt es Sitzplätze in Form von Apfelringen, die ein angenehmes Verweilen ermöglichen.

Besondere Themen-Urnenhaine schaffen eine emotionale Verbindung für die Hinterbliebenen, wie der Apfelbaum-Urnengarten am St Barbara-Friedhof.

Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, kann die Gemeinde auch mehrere Varianten von Urnengräbern anbieten, die dann zu unterschiedlichen Tarifen, ja nach Erhaltungsaufwand, gepachtet werden können.

Weitere Informationen zur Pflege von Gemeindegrün erhalten sie beim Grünraumservice  von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder auf www.gartentelefon24.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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