In vielen Gemeinden gibt es Grünflächen, die sich als Naschgärten eignen. Kinder lernen durch sie, wo Lebensmittel herkommen. Gemüse- und Kräuterbeete im öffentlichen Grün können einen kleinen Beitrag zur teilweisen Selbstversorgung leisten. Es braucht dazu Mitwirkende mit „Grünem Daumen“, denn kontinuierliche und fachgerechte Pflege sind notwendig.
Die erste „Essbare Gemeinde“ in Österreich macht es vor: Auf öffentlichen Grünflächen in Kirchberg am Wagram werden verschiedenste Obstarten, Kräuter und essbare Blüten gepflanzt. In etlichen weiteren Gemeinden und Städten gibt es mittlerweile ebenfalls öffentliche Obstgärten oder Gemüsebeete.
Vor dem Hintergrund dichterer Siedlungsstrukturen sind öffentliche Obstgärten, Gemüse- und Kräuterbeete eine Möglichkeit für die Bevölkerung, sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. In Kindergärten und Schulen freuen sich Kinder über Naschbeete oder -hecken, die ihnen die Herkunft von Lebensmitteln vermitteln können. Die Gärten können auch dabei helfen, regionale Sorten, Anbau- oder Verarbeitungsmethoden zu bewahren.
Bei der Auswahl von Obstgehölzen ist es wichtig, auf die jeweiligen Standortvorlieben und die Platzansprüche einzugehen. Gerne werden robuste Obstsorten wie Äpfel oder Kirschen gepflanzt. In Gunstlagen ist es möglich, Feigen, Kakipflaume oder andere neue Obstarten auszuprobieren. Schattenspendende Pergolen lassen sich mit robusten Weintraubensorten oder Kiwi beranken.
Obstgehölze brauchen eine kontinuierliche und fachgerechte Pflege, wir empfehlen diese sicherzustellen, noch bevor gepflanzt wird.
Robuste Wildobstbäume und -sträucher können in viele Gestaltungen integriert werden. Mährische Eberesche, Weißdorn oder Speierling wachsen zu wunderschönen Bäumen in Parks oder Friedhöfen heran. Dirndl und Felsenbirne passen gut in gemischte Hecken, denn sie sind zu jeder Jahreszeit attraktiv.
Ökologisch besonders wertvoll sind Wildobsthecken mit Wildrosen, Sanddorn, Schlehe usw. Wegen ihrer Neigung, Ausläufer zu bilden und der vielen Stacheln sind diese Arten für besonders naturnahe und extensive Gemeindeflächen geeignet.
In dichten Siedlungsgebieten sind Gemüse- und Kräuterbeete beliebt. Diese können entweder zeitlich begrenzt zur Nutzung vergeben werden. Oder die Gemeinde bepflanzt und pflegt die Beete selbst und überlässt die Ernte den Bürgerinnen und Bürgern.
Auch Kräuter- und Heilkräutergärten sind auf öffentlichen Grünflächen möglich. Kräuterbeete sind schöne Gestaltungselemente, viele Arten eignen sich auch für heiße und trockene Standorte. Wenn die Kräuter tatsächlich genutzt werden sollen, ist eine Abgrenzung der Beete vor (Haus)Tieren sinnvoll.
Abschließender Tipp: Denken Sie daran klar auszuschildern, was selbst geerntet werden darf.
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Beispiele von „Essbaren Gemeinden“ und öffentlichen Naschgärten wie Kirchberg am Wagram, Groß-Siegharts oder Waidhofen an der Ybbs finden Sie unter unseren Musteranlagen und Referenzflächen.