Die Gesunderhaltung von Bäumen ist ein ganz wesentlicher Faktor damit diese ihre volle Wohlfahrtswirkung erbringen können. Kommt es zu starken Überwallungen und Geschwulstbildungen am Stamm oder im Astbereich ist die Ursache meist Baumkrebs. Worauf ist also zu achten und wie kann dieser Krankheit vorgebeugt werden?
Aber worum handelt es sich bei dieser Krankheit eigentlich? Ausgelöst wird sie durch Pilze, aber auch Bakterien, die über kleine Wunden in der Rinde (Frostrisse, Baumschnitt, etc.) eindringen und durchaus aggressiv reagieren. Ein mit dieser Krankheit infiziertes Gehölz, reagiert mit starken Überwallungen und Wucherungen auf die Infektion. Aufgrund dieser auffälligen Reaktion wird dieses Schadbild als Baumkrebs bezeichnet.
Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr in Jahren, in feuchten, niederschlagsreichen Jahren. Speziell in der Ruhephase (November, Dezember, Jänner) kommt es vermehrt zu einer Infektion durch Baumkrebs.
Oft sind Obstgehölze betroffen, hier ist der Schaderreger ein Pustelpilz mit dem Namen Neonectria ditissima. Aber auch zahlreiche andere Laubgehölze wie etwa Erle, Buche oder Pappel können sich infizieren. Bei diesen Gehölzen sind andere Pilzerreger verantwortlich. Das Wirtsspektrum ist dementsprechend groß. Die Reaktion der befallenen Bäume und Sträucher ist folgende: Die Pflanze versucht entstandene Wunden zu überwallen. Das macht sie, um Wunden rasch zu verschließen, damit Pilze oder Schädlinge gar nicht erst eindringen können. Während des vergebenen Versuches dieser Überwallung werden allerdings Kalluswucherungen im Bereich der Wunde immer stärker. Der ins Holz eingedrungene Pilz wird breiter und breiter.
Ist die Krankheit fortgeschritten, dann stirbt die gesamte Astpartie über der Krebswunde ab. Wichtig ist also, dass es nicht so weit kommt und eine Ausbreitung der Krankheit rechtzeitig gestoppt wird. So wäre eine der direkten Maßnahmen, ein Absägen betroffener Äste etwa handbreit unterhalb der von Krebs betroffenen Stellen. Wurde der Baumstamm befallen, müssen alle Krebsstellen sorgfältig ausgeschnitten werden. Damit der gesamte Befall entfernt werden kann, muss bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Wundpflege muss immer fachgerecht durchgeführt werden, nur so ist eine optimale Versorgung von kranken Bäumen gewährleistet.
Weitaus sinnvoller ist es jedoch, bereits vorbeugend auf die Baumgesundheit zu achten. So beginnt es schon bei der Standortwahl, wenn ein Baum neu gepflanzt wird. Steht die Pflanze am richtigen Standort, ist diese grundsätzlich besser gegen Krankheiten und Schädlinge gewappnet. Ebenso ist die fachgerechte Anwuchspflege von jungen Bäumen maßgeblich für eine spätere Baumgesundheit. Bäume, die bereits in einem Garten oder auf einer Grünfläche wachsen, sollten regelmäßig kontrolliert werden. Werden bei einer dieser Kontrollen Pilze oder gar Überwucherungen erkannt, muss rasch gehandelt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Ebenfalls zur Vorbeugung zählt das Arbeiten mit scharfem und desinfiziertem Werkzeug bei etwaigen Schnittmaßnahmen. Insbesondere, wenn ein befallener Ast abgesägt wurde, ist ein Desinfizieren danach wichtig, um eine weitere Übertragung von Baumkrebs zu verhindern.
Baumkrebs ist also eine ernstzunehmende Krankheit, weshalb Vorbeugung und Gesunderhaltung (laufende, fachgerechte Baumpflege) der Bäume entscheidend ist. Liegt ein Befall vor, kann durch rechtzeitig und richtig gesetzte Maßnahmen eine Ausbreitung gestoppt werden.