Lustig, lustig, tralala lala – heißt es jedes Jahr am 6. Dezember, dem Nikolaus-Tag. In vielen Gemeinden kommt der Nikolaus auch in den Kindergarten oder nach Hause zu den Kindern – mit und ohne Krampus-Begleitung. Doch was, wenn sich kein Nikolo findet? In Schattendorf hat der Bürgermeister selbst kurzerhand die rote Bischofsmütze aufgesetzt und zieht seit nunmehr zwölf Jahren als Nikolaus von Haus zu Haus.
„Brauchtumspflege gehört zu unserer kulturellen Identität“
Thomas Hoffmann, Bürgermeister von Schattendorf im Burgenland, ist der Meinung: „Es ist schade, wenn Traditionen verloren gehen. So sehe ich es als politischen Auftrag, gewisse Bräuche und Traditionen zu pflegen und damit unsere Werte aktiv zu leben.“
Wenn der Schattendorfer Bürgermeister von Haus zu Haus zieht, verteilt er auch Nikolaussackerl an die Kinder. Begleitet wird er dabei manchmal auch vom Krampus.
Große Nachfrage nach Nikolo-Besuch
„Zu Beginn besuchte ich an einem Tag bis zu 80 Haushalte, erzählte überall die Geschichte des Heiligen Nikolaus und überreichte ein rotes Sackerl. Bei der Verabschiedung erzählte ich den Kindern mein „Geheimnis“, dass ich das Christkind getroffen habe. Wenn mir das jeweilige Kind versprach, bis Weihnachten „brav zu bleiben“, versicherte ich, dass auch das Christkind kommen würde“, so Bürgermeister Hoffmann.
Mittlerweile gebe es aber zu viele Anfragen für Hausbesuche, sodass der Bürgermeister-Nikolo mit Krampus am Schattendorfer Adventmarkt für die Kinder bereitsteht, erzählt Thomas Hoffmann. Zusätzlich hat er die Aktion „Brief ans Christkind“ ins Leben gerufen. Dabei werden die Eltern dazu einladen, einen Wunschbrief zu schreiben, den sie dann am Adventmarkt beim Christkind abgeben können.
-E. SCHUBERT