Österreichs Gemeinden stehen der Erweiterung des Leistungsangebots der heimischen Apotheken sehr aufgeschlossen gegenüber – das zeigt die aktuelle Kommunalnet-Umfrage, laut der die Apotheke für die Gesundheitsversorgung unverzichtbar ist.
Gefragt nach Leistungen, die Apotheken in Zukunft stärker übernehmen könnten, liegt das Schaffen einer zusätzlichen Labor-Infrastruktur auf Platz eins. 64 Prozent der Gemeinden erhoffen sich dadurch Unterstützung der Diagnostik durch div. Tests (analog zu den Covid-19 Testungen). Ebenso breit unterstützt wird die Herstellung von individuellen Arzneimitteln im Apothekenlabor wie bei Lieferengpässen (59 Prozent der Gemeinden möchten das). 55 Prozent sprechen sich für ein niederschwelliges Impfangebot zur Verbesserung der Durchimpfungsraten und Medikationsanalyse (z. B. um gesundheitsgefährdende Wechselwirkungen vorzubeugen) aus.
„Apotheken können noch viel mehr zur Gesundheitsvorsorge in Österreich beitragen als sie es heute schon tun, wenn der Gesetzgeber es zulässt. Das ist auch eine der zentralen Forderungen der Apothekerschaft an unsere künftige Bundesregierung und das Gesundheitssystem. Von der Seite der Gemeinden haben wir dafür sichtlich schon breite Unterstützung“, kommentiert der Präsident des Österreichischen Apothekerverbands Thomas W. Veitschegger die Umfrage-Ergebnisse.
Impfen, Testen, Vorsorgen in der Apotheke
Die Apotheken können zur Förderung der Gesundheit und Früherkennung als Schlüssel zur gerechten, niederschwelligen Umsetzung von Präventionsmaßnahmen dienen. Etwa durch präventive pharmazeutische Leistungen wie Screening-Programme, beispielsweise für Diabetes oder in der Tumorvorsorge. Dass Apotheken in der Diagnostik maßgeblich unterstützen können, wurde mit den Covid-19 Testungen eindrucksvoll bewiesen.
Mehr als die Hälfte der Gemeinden spricht sich auch für ein niederschwelliges Impfangebot in den Apotheken aus. Der Impfrückstand Österreichs ist erschreckend – bei Influenza bleiben wir trotz Impfprogramm weit hinter den WHO-Empfehlungen. In 17 europäischen Staaten ist das Impfen in den Apotheken erlaubt. In Irland konnte durch Influenza-Impfung in Apotheken vor mehr als zehn Jahren die Impfrate um 60% gesteigert werden! In Österreich haben bereits über 2.000 Apotheker:innen eine umfassende Impf-Fortbildung absolviert, dürfen ihr Wissen aber noch nicht anwenden.
– C.TAUCHER (Quelle: Apothekerverband, entgeltliche Einschaltung)