Bei Pflanzungen entlang von Straßen, auf denen im Winter Streusalz (Natriumchlorid) angewendet wird, ist eine sorgfältige Pflanzenauswahl wichtig. Es gibt Arten, die mit dem Eintrag besser umgehen können als andere. Trotzdem sollte der Einsatz von Streusalz so weit als möglich minimiert werden, den die negativen Folgen auf die Umwelt sind beträchtlich.

Vorneweg: Streusalz belastet Böden, Grundwasser und Vegetation. Wenn möglich empfehlen wir daher den Umstieg auf Alternativen wie Streusplitt. Dort wo der Streusalzeinsatz unumgänglich ist, sollte dieser so sparsam und gezielt wie möglich erfolgen.
Für Pflanzen ist Streusalz in mehrfacher Hinsicht schädlich. Der Salzgehalt beeinträchtigt die Wasseraufnahmefähigkeit der Pflanzen, wodurch Trockenschäden auftreten, auch wenn ausreichend Wasser im Boden vorhanden ist. Der negative Effekt von Chlorid macht sich unter anderem durch braune (nekrotische) Blattränder bei Bäumen bemerkbar. Durch Natrium verschlechtert sich die Bodenstruktur: die Böden verschlämmen leichter und neigen zu Verdichtungen. Diese und weitere negative Auswirkungen des Natriumchlorids führen dazu, dass vor allem langlebige Pflanzen, wie Bäume, in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden und anfälliger für Schädlinge und Krankheiten sind.

Die Eberesche gilt als vergleichsweise salzverträglich. Foto: Daniela Tüchler, „Natur im Garten“

Bei der Auswahl von Pflanzen mit höherer Toleranz gegenüber Streusalzeinträgen helfen die „Natur im Garten“ Partnerbetriebe, unsere geförderten Gestaltungsberatungen für öffentliche Grünräume sowie unser Baumnavigator unter willbaumhaben.at. Aber Achtung: Hohe Salztoleranz bedeutet nur, dass manche Arten besser mit den direkten Folgen der Streusalzaufnahme umgehen können. Die negativen Auswirkungen auf die Bodenstruktur bleiben trotzdem gegeben.
Es gibt auch die Möglichkeit, im Frühling das Salz in den Beeten auszuwaschen. Dazu wird das Salz mit etwa 70 Liter Wasser pro Quadratmeter in tiefere Schichten geschwemmt. Aber auch diese Maßnahme kann die Verschlechterung der Bodenstruktur nicht aufheben.

Im „Natur im Garten“ Baumnavigator ist die Salzverträglichkeit eine Auswahlmöglichkeit, die bei der Detailauswahl angeklickt werden kann. Als verträglich gelten zum Beispiel Mehlbeeren und Silberlinden. Den „Natur im Garten“ Baumnavigator finden Sie unter www.willbaumhaben.at.

Analog gibt es im „Natur im Garten“ Heckennavigator eine Zusammenstellung von Straucharten mit einer gewissen Toleranz gegenüber Streusalz. Klassische Heckenpflanzen wie Hainbuche und heimischer Liguster gehören dazu, aber auch die immergrüne Ölweide. Link „Natur im Garten“ Heckennavigator: www.willheckehaben.at

Eine salzverträgliche Hecke mit dem heimischen Wolligen Schneeball. Foto: Martina Liehl-Rainer, „Natur im Garten“

Bei Zierstauden und Gräsern gibt es ebenfalls Unterschiede in der Salzverträglichkeit. Es ist trotzdem eine große Auswahl an Arten, die sich für Pflanzung an Straßen eignen, verfügbar. Schafgarbe, Steppensalbei, Herbstfetthenne und viele mehr sind hier zu nennen.

Auch bei Zierstauden gibt es eine große Auswahl an Arten für straßenbegleitende Beete. Foto: Martina Liehl-Rainer, „Natur im Garten“

Es gibt übrigens auch von Natur aus salzunempfindliche Pflanzen, sogenannte Halophyten. In Österreich kommen diese zum Beispiel an den Salzlacken im Burgenland vor. An solchen Standorten wachsen spezialisierte Arten wie Spargelklee (Lotus maritimus) oder Salzaster (Aster tripolium). Für den Einsatz im kommunalen Bereich spielen diese Arten aber keine Rolle.

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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