Nach den langen trüben Wintermonaten sind wir geneigt, auf die Unkrautproblematik zu vergessen. Aber sobald es wärmer wird, fängt es an zu sprießen und auch die diesbezüglichen Probleme wachsen, je länger man mit der Bekämpfung zuwartet.
Aus unserem Berateralltag wissen wir, dass sich Bauhöfe oft erst an uns wenden, wenn Ihnen das Unkraut fast sprichwörtlich über den Kopf wächst. Deshalb wiederholen wir in unseren Beratungsgesprächen und auch hier im Kommunalnet, dass ein gutes Zeitmanagement das Um und Auf bei der ökologischen Unkrautbeseitigung ist.
Denn letztlich ist auch diese Arbeit im öffentlichen Grünraum ein Arbeiten in und mit der Natur, an deren Rhythmus wir uns anpassen müssen. Dementsprechend müssen wir die Arbeitseinteilung machen und uns ab März dem Thema Beikrautregulierung widmen – auch wenn möglicherweise andere Tätigkeiten anstehen.
Denn was jetzt bereits wächst, hat meist überwintert und versucht durch die stärker werdende Sonne Kraft zu tanken, um weiter zu wachsen und zu blühen. Eine Hitzebehandlung der Blätter mittels Flämmern oder anderen thermischen Unkrautbekämpfungsgeräten macht diesen überwinternden Wurzelunkräutern oft den Garaus. Und nicht nur denen.
Denn was Sie nicht sehen können, sind unzählige kleine Samen, die im Kies auf Wärme warten, um keimen zu können. Vogelknöterich, Hühnerdarm (Vogelmiere) und einjährige Gräser bilden Unmengen an Samen aus, die ab April keimen. Diese erste Unkrautgeneration schon im Samenstadium zu bekämpfen, schafft kein Unkrautmittel. Nur Hitze ist hier effektiv! Selbstverständlich funktioniert das Flämmen auch bei bereits gekeimten Pflanzen, jedoch sollten diese nicht zu groß sein. Hier wäre dann die Pendelhacke die bessere Alternative.
Geflämmt wird durch ein kurzes Überstreichen der Fläche mit der Flamme. Nichts muss schwarz verkohlt werden, denn bereits eine Temperatur von 60-70 °C lässt alles Grün absterben. Wenn Sie unmittelbar nach dem Flämmen die Fläche anfassen und sich die Finger verbrennen, dann haben Sie zu lange geflämmt! Lediglich handwarm sollte der Kies sein.
Nach etwa zwei Jahren muss sehr viel weniger Arbeit in die Unkrautbekämpfung gesteckt werden, denn der verringerte Unkrautdruck durch das regelmäßige Abtöten der Samen, macht sich dann bemerkbar. Daher unbedingt Ende März mit der Unkrautbekämpfung beginnen!