Wenn man die täglichen Berichte im Wirtschaftsteil der Medien verfolgt, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine Großinsolvenz von der nächsten bereits überholt wird.
Dieser Eindruck entsteht, da das allgemeine Interesse der Leser natürlich zum größten Teil bekannten und großen Unternehmen oder Konzernen gilt.
Überraschend ist nicht, dass Klein- und Mittelbetriebe in den letzten Jahren in Summe generell viel öfter Insolvenz anmeldeten, sondern dass das Gros die Gruppe der Kleinstunternehmen dargestellt haben, die diesen Weg wählen mussten.
Als Kleinstunternehmen, werden Unternehmen angesehen, die weniger als 10 Dienstnehmer beschäftigen bzw. deren Umsätze unter EUR 2.000.000.- betragen.
Mehr als 90% der eröffneten Insolvenzverfahren im vergangenen Jahr betrafen solch definierte Kleinstunternehmen.
Im Jahr 2024 wurden in Österreich über das Vermögen von 4.156 Unternehmen Insolvenzverfahren eröffnet. Zur Vereinfachung haben wir den Jahresumsatz ausgeklammert und die in einem Insolvenzverfahren angemeldeten Passiva einer Jahresbilanzsumme gleichgestellt. Gliedert man nun diese Insolvenzen auf solche bis zu vier Dienstnehmern und auf solche mit bis zu Passiva von EUR 500.000,– auf, so zeigt sich folgendes Bild:
Firmeninsolvenzen 2024 eröffnet
Passiva |
||
unter 500.000,– | 2.547 | 61,28 % |
über 500.000,– | 1.609 | 38,72 % |
Summe | 4.156 | 100,00% |
Firmeninsolvenzen 2024 eröffnet
Beide Kriterien (Minimum 4 Dienstnehmer und Passiva 500.000,–) |
||
Beides darunter | 2.282 | 54,91 % |
DN höher, Passiva niedriger | 265 | 6,38 % |
DN niedriger, Passiva höher | 1.049 | 25,24 % |
Beides darüber | 560 | 13,47 % |
Summe | 4.156 | 100,00% |
Diese Aufstellungen zeigen, dass auch bei diesem niedrigeren Schwellenwert noch immer 54,91 % jener Unternehmen, über deren Vermögen im Jahr 2024 ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde, als Kleinstunternehmen anzusehen waren.
Interessant sind auch nachstehende Daten aus der AKV-Insolvenzstatistik für das Jahr 2024, die generell die Beendigungsformen (Aufhebungen) sowie die hohen Rückflussquoten an die Gläubiger in Österreich zeigen:
Aufhebungen Firmeninsolvenzen im Jahr 2024 | ||
Sanierungsplan | 923 | 29,09% |
Zahlungsplan | 215 | 6,78% |
Verteilung | 1059 | 33,38% |
Nullquote | 845 | 26,62% |
Abschöpfung | 28 | 0,88% |
Sonstiges | 103 | 3,25% |
Gesamt | 3173 | 100,00% |
Durchschnittsquoten 2024 | Mittelwert | Medianwert |
Sanierungsplan | 42,94 % | 25,00 % |
Verteilung | 14,97 % | 6,68 % |
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– I.WEIPPL (Quelle: AKV, entgeltliche Einschaltung)