Schlecht gedämmte Gebäude für Schutzbedürftige, hohe Energiekosten für armutsgefährdete Haushalte, alte Elektrogeräte als Energiefresser: Abhilfe schaffen Förderungen und kostenlose Angebote zur sozialen Energieberatung.
Menschen, die akut Schutz brauchen oder über kein ausreichendes Einkommen verfügen, sind auf besonders günstige, rasch verfügbare Wohnmöglichkeiten angewiesen. Dazu zählen zum Beispiel Unterkünfte für geflüchtete Menschen, Kinderheime und Frauenhäuser. Sie sind oftmals in Gebäuden untergebracht, die älter als 20 Jahre sind. Diese Gebäude sind häufig schlecht oder gar nicht gedämmt und werden nicht selten über alte Öl- und Gaskessel beheizt.
Klimafitte Gebäude für Schutzbedürftige
Für Gemeinden und gemeinnützige Organisationen ist das eine beträchtliche Herausforderung auf dem Weg zur Klimaneutralität. Deshalb hat die Umweltförderung im Inland im Rahmen des österreichischen Aufbau- und Resilienzplans (ÖARP) 45 Millionen Euro zur Bekämpfung von Energiearmut zur Verfügung gestellt. Gefördert werden Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes und zur Installation einer klimafreundlichen Heizung in Gebäuden für schutzbedürftige Menschen. Die Förderhöhe wird anhand einer Flächenpauschale bestimmt. Diese liegt zwischen 150 und 360 Euro pro Quadratmeter.
Förderungen für Gemeinden und karitative Organisationen
Anspruchsberechtigt sind Gemeinden, die ein Gebäude überwiegend zur Unterbringung einkommensschwacher oder schutzbedürftiger Personen im Rahmen einer karitativen beziehungsweise gemeinnützigen Einrichtung betreiben. Ebenso können gemeinnützige Organisationen, Vereine und konfessionelle Einrichtungen, die auf der Liste spendenbegünstigter Einrichtungen des Finanzministeriums gelistet sind, die Förderung beantragen.
Unterstützung für einkommensschwache Haushalte
Neben Förderungen für klimafitte Gebäude für Schutzbedürftige bietet das Klimaschutzministerium (BMK) auch Maßnahmen für einzelne Haushalte an. Die hohen Preissteigerungen im Energiebereich sind vor allem für Haushalte mit geringem Einkommen zu einer finanziellen Herausforderung geworden. Als kurzfristige Abhilfe ist eine kostenlose Beratung zu den Energiekosten im Haushalt sowie die Übernahme offener Energierechnungen durch den „Wohnschirm Energie“ unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Zusätzlich sind gerade in diesen Haushalten oft alte, energiefressende Elektrogeräte im Einsatz, weil die Anschaffung neuer, sparsamer Geräte nicht leistbar ist. Damit wird noch mehr Strom verbraucht und die Energierechnung steigt weiter.
Energiesparberatung und Gerätetausch
In solchen Fällen hilft die soziale Energieberatung in Zusammenarbeit mit den Sozialberatungsstellen. Sie steht österreichweit für armutsgefährdete Haushalte bereit. Die Berater:innen wurden im Rahmen der klimaaktiv Weiterbildungsreihe Soziale Energieberatung geschult und auf ihren Einsatz in armutsbetroffenen Haushalten vorbereitet.
In den kostenlosen Beratungen erhalten die Haushalte Unterstützung dabei, den eigenen Verbrauch einzuschätzen und die Heizung sowie elektrische Geräte möglichst sinnvoll zu nutzen. Weiters werden Energieabrechnungen besprochen und erklärt. Sollte sich in der Beratung herausstellen, dass ein besonders ineffizientes Haushaltsgerät eingesetzt wird, kann dieses kostenfrei gegen ein energieeffizientes neues Gerät getauscht werden. Förderungsfähige Geräte sind Kühl-/Tiefkühlschränke, Kühl-Gefrier-Kombinationen, Geschirrspüler, Waschmaschinen, E-Herde und Backöfen.
Sauber Heizen für Alle
Auch beim Umstieg von fossil betriebenen Raumheizungen auf nachhaltige klimafreundliche Heizungssysteme greift das BMK einkommensschwachen Haushalten unter die Arme. Im Rahmen der Förderungsaktion „Sauber Heizen für Alle“ stehen entsprechende Budgetmittel zur Verfügung. Registrierungen zur Antragstellung sind noch bis 31.12.2023 möglich.
– I.WEIPPL (Quelle: BMK, Entgeltliche Einschaltung)