Apfel- und Birnbäume sind vielerorts, besonders im Mostviertel, ein prägender Bestandteil des öffentlichen Grünraumes. Ein Wermutstropfen sind jedoch bereits im Sommer abfallende, faulende Äpfel welche auch Wespen anlocken.
Der Grund für den vorzeitigen Fruchtfall und die Fäulnis sind oft die „Würmer“ in den Äpfeln. Wobei das genau genommen gar keine Würmer sind, sondern die Raupen des Apfelwicklers, eines kleinen Schmetterlings mit einer Flügelspannweite von ca. 20mm. Tagsüber sitzen die braun bis grau gefärbten Schmetterlinge gut getarnt an den Stämmen oder Blättern.
Verräterisch hinsichtlich eines Befalls ist ein Loch im Apfel oder Birne.
Wenn man das aber sieht, hat der Verursacher seinen nahrhaften Lebensraum jedoch meist schon verlassen. Zurück bleibt ein braunes, mit Kot gefülltes Kerngehäuse von wo aus die Fäulnis ihren Ausgang nimmt.
Was aber tun, um den Befall zu verhindern? Jetzt im Herbst kann man versuchen die Raupen und Puppen der Schmetterlinge zu dezimieren. Das gelingt mit dem Ausbringen von Nematoden (Fadenwürmern) der Art Steinernema fletiae welche die Raupen und Puppen parasitieren. Die Raupen des Apfelwicklers überwintern unter der Borke, in Ritzen am Stamm oder im Boden. Die ausgebrachten Nematoden vermehren sich schließlich in der Raupe, bis sie abstirbt. Danach verlassen die Nematoden die tote Raupe und können die nächste Larve aktiv aufsuchen und befallen.
Ausbringen von Nematoden
Die Ausbringung der Nematoden erfolgt nun, wenn sich die Raupen in ihren Verstecken am Baumstamm eingesponnen haben und die Temperaturen tagsüber noch über 10°C liegen. Die Nematoden werden idealerweise auf nasse Stämme gespritzt, am besten eignen sich dafür handelsübliche Drucksprüher oder Rückenspritzen mit einer Düsenweite von 1 mm (mind. 0,8 mm). Da wie gesagt auch einige Larven im Boden überwintern, sollte um den Stamm herum zusätzlich mit Nematoden gegossen werden. Zu beachten ist weiters, dass die Nematoden an regnerischen, trüben Tagen oder abends ausgebracht werden sollten, weil sie den UV -Anteil des Sonnenlichts nicht ertragen. Regen, Nebel oder Tau nach der Ausbringung fördern die Wirkung.
Alternativ können ab Mitte Mai zur Flugüberwachung der Apfelwickler Lockstofffallen aufgehängt werden. Finden sich darin Apfelwickler Falter, so ist es Zeit Apfelwicklergranulosevirus – Präparate zu spritzen. Diese können im Bioanbau verwendet werden, enthalten als Wirkstoff sogenannte Granulose Viren, die ganz spezifisch auf die Raupen wirken. Die schlüpfenden Raupen nehmen das Virus auf, erkranken und sterben schließlich ab.
Infos zu diesen und vielen anderen Pflanzenschutzthemen auch unter https://www.gartentelefon24.at/garten-profis-gemeinden/schaedlinge
Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)