Begrünte Baumscheiben sehen attraktiv aus. Sie haben positive Auswirkungen auf das Mikroklima und sind Lebensraum für Kleintiere. Mit Ansaaten von Naturwiesen-Mischungen werden Baumscheiben zu ökologisch wertvollen, trockenheitsverträglichen und pflegeextensiven Lebensräumen.

Werden Jungbäume gesetzt, ist es empfehlenswert auch den Wurzelbereich – die sogenannte Baumscheibe – zu bepflanzen. Eine begrünte Baumscheibe sieht nicht nur hübscher aus, sie hat auch eine kühlende Wirkung auf das Mikroklima.

Eine blühende, für Insekten wertvolle Baumscheibe mit Naturwiesen-Ansaat.
Copyright: Martina Liehl-Rainer „Natur im Garten“

Häufig sind Baumscheiben mit Rasen begrünt. Die Rasenflächen bekommen aber in den trockenen Regionen immer mehr Probleme. Die braunen, verbrannten Rasenflächen im Sommer sind kein schöner Anblick. Eine alternative, trockenheitsverträgliche Möglichkeit ist die Begrünung von Baumscheiben mit Naturwiesen-Saatgut. Wiesensalbei, Karthäusernelke oder Flockenblumen können mit Trockenheit gut umgehen, ebenso ausgewählte Wiesengräser. Die Wiesenblumen sind wertvolle Nahrung für Wildbienen und Schmetterlinge, die diese bald umschwärmen werden. Die Gemeinde kann so recht einfach Biodiversitätsflächen schaffen.

Auch nach längerer Trockenheit sieht die Naturwiesen-Baumscheibe attraktiver aus als eine „verbrannte“ Rasenfläche.
Copyright: Martina Liehl-Rainer „Natur im Garten“

Achten Sie bei Straßenbereichen darauf, dass im Saatgut nur Arten enthalten sind, die nicht zu hoch wachsen. Verwenden Sie Qualitätssaatgut, das zu ihrem Standort passt, am besten aus regionaler Herkunft. Statt alle zwei Wochen zu mähen, werden die Naturwiesen-Baumscheiben nur zweimal im Jahr auf maximal 7cm Schnitthöhe gemäht. Das Schnittgut trocknet ein paar Tage auf der Fläche, dann wird es entfernt. Nach der Mahd braucht es ca. 3 Wochen, bis die Wiesenvegetation wieder neu durchstartet. Naturwiesen-Mischungen werden während der kühlen Jahreszeit von Ende August bis spätestens Mitte April ausgesät.

Eine Naturwiesen-Baumscheibe ist nur bei Jungbäumen empfehlenswert, den die Wiesenkräuter brauchen viel Sonne. Wenn sich die Baumkrone nach mehreren Jahrzehnten so weit entwickelt hat, dass sie den Wurzelbereich beschattet, ist eine Anpassung der Bepflanzung notwendig. Bis dahin aber ist die Naturwiese eine gute und kostengünstige Wahl in Zeiten knapper Bauhofbudgets.

Blumenwiesen-Baumscheibe in Königstetten.
Copyright: Martina Liehl-Rainer „Natur im Garten“

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)