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Europa

30.08.2019

Gemeindebund-Delegation besucht Liechtenstein

Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus stand auch im Vorfeld des Österreichischen Gemeindetages im Zentrum: In Liechtenstein trafen sich Gemeindevertreter aus Österreich, Schweiz und Liechtenstein.

Liechtenstein – 38.000 Einwohner auf einer Fläche von etwas mehr als 160 Quadratkilometern mit einem Bruttoinlandsprodukt von sechs Milliarden Euro. Im Halbjahr des Vorsitzes Österreichs im Europäischen Rat fand im Vorfeld des Österreichischen Gemeindetages ein kurzes Treffen zwischen kommunalen Vertretern aus Österreich, Schweiz und Liechtenstein auf Einladung des Erbprinzen Alois von Liechtenstein in Vaduz statt.

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl war beeindruckt: „Hier sind die Dimensionen schon etwas anders. Die österreichischen Gemeinden, die von der Größe mit Liechtenstein durchaus vergleichbar sind, können vom liechtensteinischen Budget nur träumen.“ Liechtenstein ist zwar wie die Schweiz nicht Mitglied in der Europäischen Union, ist aber in rechtlicher und wirtschaftlich eng mit der Europäischen Union verwoben.

Stärkere Induvidualität hat Vor- und Nachteile

Im Gespräch zeigte sich, dass das kantonale System der Schweiz Vor- und Nachteile hat. „Die Individualität ist in der Schweiz und Liechtenstein schon größer. Zum einen gibt es dadurch Potenzial für eigene Lösungen, zum anderen merkt man schon, dass durch den Steuerwettbewerb auch die Konkurrenz größer ist. Das ist nicht für alle nur positiv. Natürlich läuft das alles in einem Rahmen ab, aber ob wir das auch für Österreich wollen, ist fraglich“, resümiert Gemeindebund-Vizepräsident Hans Hingsamer.

Mehr Arbeitsplätze als Einwohner

Liechtenstein besteht aus elf Gemeinden. Beim Treffen mit dabei war auch Daniel Hilti, der Bürgermeister von Schaan. Er erzählte, dass seine Gemeinde bei 6.000 Einwohnern rund 9.000 Arbeitsplätze bietet. Insgesamt haben sich in der einwohnerstärksten Gemeinde Liechtensteins über 870 Unternehmen auf den 26,9 Quadratkilometern angesiedelt. Einer der Leitbetriebe ist die Hilti AG.

Anders als manche vielleicht vermuten, erwirtschaftet Liechtenstein nur 30 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts aus Finanzgeschäften. Der überwiegende Teil kommt aus Industrie und Gewerbe. Auch der Kürze des Besuchs geschuldet, waren sich alle, dass dieses Zusammentreffen nicht einmalig gewesen sein soll.

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