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Bundesländer

20.03.2024

Gute Nachbarschaft – ein wichtiges Thema!

"Kenn ich nicht - grüß ich nicht" - ganz nach diesem Motto bestreiten viele ihr alltägliches Leben. Gerade in der Nachbarschaft ist man vermeintlich "nur einer von vielen, die halt da wohnen". Dass aber der Kontakt zwischen Nachbarinnen und Nachbarn ungemein bereichernd sein kann, zeigen eine Reihe von neuen Initiativen.

Nachbarschaft ist so alt, wie der Mensch sesshaft ist – das Zusammenleben in einer Kommune ist ein Phänomen, dass die Menschheit in jeder Ecke der Welt seit Jahrtausenden kennt. Man muss sich immer mit den umliegenden Nachbarinnen und Nachbarn arrangieren. Doch während früher eine Siedlung oder Niederlassung wie eine große Familie war, geht seit jeher der Trend in eine zunehmende Anonymisierung – in der Stadt, aber zunehmend auch am Land, in den modernen Gemeinden. Dieser Entwicklung entgegenzuwirken haben es sich einige Gemeinden zur Aufgabe gemacht.

Musteraktionen liefern Ideen

Auf dem gesamten Bundesgebiet gibt es nun sein mehreren Jahren wieder Initiativen, die der zunehmenden Anonymisierung des Lebens entgegenwirken, die Menschen wieder zusammenbringen und für gute Nachbarschaft sorgen wollen. Beispielhaft hierfür ist die Aktion „Nachbarschaft gemeinsam leben“ der steirischen Gesundheitsorganisation „Styria vitalis“ zu nennen. Im Zuge der Initiative wird in der Gemeinde Lieboch in der Weststeiermark ein Plan mit drei Schritten durchgesetzt: Zu Beginn sollen „Aktivierende Gespräche“ geführt werden – diese definieren die Akzente, die in den jeweiligen Nachbarschaften gesetzt werden sollen. Danach kommt es zu einer Nachbarschaftsversammlung, wo die Umsetzung der zuvor angesprochenen Veränderungen beschlossen wird. Im dritten und letzten Schritt erfolgt dann die gemeinsame Umsetzung dieser Bestrebungen. Was sich auf den ersten Blick nur sehr vage anhört ist in der Wurzel Urkonzept der Aktion: die Kommunikation unter den Nachbarn zu stärken, soll im Vordergrund stehen.

Bestrebungen im gesamten Bundesgebiet

Aktionen zu mehr Zusammenarbeit und besserer Nachbarschaft in den Gemeinden funktionieren überall: Von Zwischenwasser in Vorarlberg, wo die Aktion „Bänkle hock“ zum Verweilen mit den Mitmenschen einlädt, bis hin zu Unserfrau-Altweitra in Niederösterreich, wo unter dem Namen „Hallo Nachbar!“ das gemeinsame Bestreiten des Alltags gefördert wird. Das Gemeinsame wird in sämtlichen Gemeinden groß geschrieben, und soll dazu beitragen, den Menschen das Gefühl zu nehmen allein zu sein.

Digitale Nachbarschaft als Lösung?

Dem Problem des fehlenden Austauschs unter Nachbarn haben sich auch einige kreative Geister angenommen. Mit dem Nachbarschafts-Netzwerk „Fragnebenan.com“ haben die vier österreichischen Initiatoren ein Netzwerk geschaffen, bei dem man sich mit E-Mail Adresse und Wohnort registriert, um dann eine virtuelle Nachbarschaft zu bilden. Angebote für Nachbarschaftshilfen, Veranstaltungs-Einladungen und Schwarze Bretter dürfen nicht fehlen.

Alle Aktionen zeigen, dass Menschen oft nur einen kleinen Anlass brauchen, um das Eis zu brechen – danach funktioniert alles ganz von alleine. Denn nich umsonst besagt das Sprichwort: „Durchs reden kommen die Leut´ z´samm“

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