T. Steiner/NIG

Natur im Garten

NaturimGartenTipps

29.01.2024

Strauchschnitt im Spätwinter

Im Siedlungsgebiet erfüllen Hecken meist Schutzfunktionen. Sie halten Lärm, Staub, Abgase oder Spritzwasser von den zu schützenden Flächen fern, bieten aber auch Sichtschutz. Deshalb sollte die Pflege dieser wertvollen Pflanzen behutsam sein.

Aber nicht nur wir Menschen profitieren von den Hecken, auch vielen Lebewesen bieten die Sträucher Schutz, Lebensraum und Nahrung. Ganz besonders sollten wir aber nun vor dem Frühling an unsere Singvögel denken. Denn viele Arten nutzen dichte Hecken zum Bau ihrer Nester. Aus diesem Grund sollten radikale Schnittmaßnahmen von März – Ende August vermieden werden. Ende Februar beginnen nämlich viele Arten bereits mit dem Nestbau.

Genau genommen regelt das das NÖ Naturschutzgesetz indirekt: unsere heimischen Vögel sind alle geschützt – aus diesem Grund darf man ihren Lebensraum und insbesondere ihre Nester nicht (zer-)stören.

Grundsätzlich haben alle Sträucher ihre naturgegebene Wuchsform und –höhe. Sträucher werden nur geschnitten, wenn der vorhandene Platz für ihren natürlichen Raumbedarf nicht ausreicht oder der Strauch einen bestimmten Zweck erfüllen soll, wie eine dichte Verzweigung für Sicht- oder Windschutz. Dafür eignen sich heimische Wildsträucher besonders gut, weil sie sehr robust sowie schnittverträglich und daher auch im Siedlungsgebiet gut einsetzbar sind.

Das kann im Spätwinter gemacht werden

Im Spätwinter ist es empfehlenswert, Sträucher auszulichten, damit sie sich wieder stärker verzweigen. Damit ist aber nicht das „Zurückstutzen“ gemeint!  Beim Auslichtungsschnitt entfernt man abgestorbene Äste oder solche die nach innen wachsen oder sich kreuzen. So bekommt der Strauch wieder mehr Licht und die Blühfreudigkeit wird angeregt. Alte und vergreiste Gehölze können auch radikaler verjüngt werden, indem einzelne Triebe von Grund auf entfernt werden. Vor allem bei Sträuchern wie der Hasel, die sich von der Basis her verjüngen, kann man alte Triebe an der Basis abschneiden.

Heimische Sträucher können auch auf Stock gesetzt werden. Das ist eine radikale Verjüngungsmethode und bedeutet, dass sie bis auf 10-20 cm Höhe abgeschnitten werden, wenn sie überaltert sind. Dabei sollten die Sträucher einer Hecke nicht alle auf einmal, sondern zeitversetzt nur jeder dritte Strauch pro Jahr geschnitten werden.

Weitere Infos erhalten Sie beim Grünraumservice unter www.naturimgarten.at oder am „Natur im Garten“ Telefon 02742/74 333

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

LINKS
MEHR ZUM THEMA

Winterblühende Sträucher

Neue Heckenpakete: Es braucht mehr Hecken in Dorf und Stadt

Ressourcen optimieren: Pflegekonzepte für Baum, Hecke & Wiese

© Copyright - Kommunalnet