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Panorama

04.09.2019

Eintauchen in (den) Mondsee

Der Mondsee in Oberösterreich ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Jung und Alt - kein Wunder also, dass sich die Gemeinde nach ihm benannt hat. Woher gelangten beide jedoch zu diesem mystischen Namen?

Der Mond ist in vielerlei Hinsicht ein faszinierender Himmelskörper. In Oberösterreich nennt sich sogar ein See und eine 3.700-Einwohner-Gemeinde nach ihm. Für die Herkunft des Namens Mondsee gibt es zwei Theorien, die unterschiedlicher nicht sein können.

Funde aus der Stein– und Römerzeit

Bereits in der Jungsteinzeit vor rund 6.000 Jahren ließen sich Menschen in der Region um den Mondsee nieder. Die Reste der Siedlungen in Form von Töpfen, Werkzeugen und Schmuck aus Stein, Keramik und Knochen wurden durch Schlamm und Wasser konserviert und heute von Archäologen entdeckt. Sie ordneten die Funde einer frühen Pfahlbaukultur zu und gaben ihr den Namen „Mondseekultur“. Zur Zeit der Römer im ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr. führte sogar eine eigene Straße nach Juvavum, dem heutigen Salzburg.

Drei Fischer auf hoher See

Das Mondseer Gemeindewappen ist zweigeteilt. Auf der oberen Seite findet sich ein goldener, sichelförmig gesichteter Vollmond. Darunter sind auf „wühlender“ See drei rot gekleidete Fischer in gelb-schwarz gestreiften Einbäumen abgebildet. Der älteste bekannte Abdruck findet sich auf einer Quittung mit der Umschrift „Sigillum mannsee“ aus dem Jahr 1525.

Auf dem Wappen ist ein Vollmond über drei rot gekleideten Fischern abgebildet.

Sagenumwobenes Mondsee

Um den Namen Mondsee kursieren zwei Theorien: Die erste besagt, dass sich Mondsee von Mannsee ableitet. Dies war der Name eines Adelsgeschlechtes und im Laufe der Zeit entwickelte sich Mannsee zu Mondsee. Die zweite Theorie stützt sich auf eine alte Sage. Ihr zufolge soll der damalige Bayernherzog Odilo eines Nachts im Gebirge am Seeufer auf der Jagd gewesen sein. Dabei ritt er geradewegs auf eine abfallende Steilwand zu. Im letzten Augenblick erkannte er den Mond, der sich im Wasser spiegelte. Dieser erhellte ihm den Weg und bewahrte ihn vor einem Absturz in den See. Als Dank für diese Rettung soll er danach am Mondsee eigens ein Kloster errichten haben lassen.

Kloster mit ereignisreicher Geschichte

Das Kloster existiert tatsächlich. Herzog Odilo gründete 748 das Kloster Mondsee, das heute als eines der ältesten Klöster Österreichs gilt. Durch die vielen Besitztümer und Ländereien gewann es rasch an Bedeutung und zählte um 800 zu den bedeutendsten Klöstern Bayerns. In den Räumen der Benediktinermönche entstand beispielsweise der „Mondseer Matthäus“ aus dem neunten Jahrhundert. Sie gilt als die älteste Übersetzung eines Bibelteiles ins Althochdeutsche und wird heute in der Nationalbibliothek in Wien aufbewahrt. Die folgenden Jahrhunderte sollten jedoch weniger erfreulich für das Kloster werden und waren gekennzeichnet von zahlreichen Übergaben, Zerstörungen und Bränden.

Erst im 18. Jahrhundert erlebte das Kloster erneut einen Aufschwung, der sogleich sein letzter wurde. 1791 wurde es unter Kaiser Leopold II. aufgrund eines weiteren Brandes und Unstimmigkeiten aufgehoben. 1810 erhielt der bayrische Generalfeldmarschall Carl Phillip von Wrede durch seine Verdienste in den Napoleon-Feldzügen das aufgelassene Kloster, das in ein Schloss umgewandelt wurde. Heute befinden sich darin unter anderem das Schlosshotel Mondsee sowie Wohn- und Büroräume.

Basilika prägt das Mondseer Ortsbild

Die Basilika Mondsee zum heiligen Michael wurde im 15. Jahrhundert erbaut und gehörte als ehemalige Stiftskirche dem Kloster an. Heute zählt sie mit ihrem dreischiffigen Kirchenraum zu den bedeutendsten Baudenkmälern Österreichs und steht unter Denkmalschutz. Die prunkvolle Ausstattung wurde vom barocken Maler und Bildhauer Meinrad Guggenbichler geprägt. Besondere Berühmtheit erlangte sie außerdem als Schauplatz der Hochzeit von Maria und dem Baron von Trapp in dem Musical-Film „The Sound of Music“. Mehr als 50 Jahre nach der Filmpremiere besuchen noch immer Hunderttausende Menschen jährlich die berühmte Hochzeitskirche aus dem Film mit ihrem stimmigen Ambiente und der beeindruckenden Akustik. 2005 wurde St. Michael vom damaligen Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben.

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