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29.03.2024

Diese Traditionen gibt es zu Ostern

Ostern steht vor der Tür und dazu gehören zahlreiche Traditionen und Bräuche. Diese unterscheiden sich in Österreich von Region zu Region – hier ein Überblick über österliche Brauchtümer.

Brauchtumsfeuer regional unterschiedlich

Bild: Uschi Dreiucker/pixelio.de

In vielen Gemeinden werden in der Nacht von Karsamstag auf Karsonntag Osterfeuer entzündet. Diese unterliegen aber strengen Regeln: Vor allem in der Steiermark, wo die Luftverschmutzung in einigen Gemeinden stark ist, sind die Feuer reglementiert. Doch auch in den meisten Bundesländern gibt es grundsätzlich ein Verbrennungsverbot, für das zum Anlass von Brauchtumsfeuern vom Landeshauptmann bzw. Landeshauptfrau eine Ausnahme-Verordnung erlassen wird. Die Feuer sind meldepflichtig – verantwortliche Behörde ist die Gemeinde.

Gründonnerstag: Steirer essen am meisten Spinat

Zu Ostern gehören natürlich auch die Ostereier, deren Färben und das Eierpecken. Auch die Karwoche bringt viele Bräuche mit sich, denen auch heuer nichts im Weg steht: Vom Palmbuschen, oder sogar Palmlatten (in Imst) mit Palmkätzchen, dem „Palmesel“ – also das Familienmitglied, das am Palmsonntag als letztes aufsteht – über das klassische grüne Essen am Gründonnerstag bis hin zum Klappern der Ratschen und dem „Ausfliegen der Kirchenglocken nach Rom“ zwischen Karfreitag und Ostersonntag.

Traditionelle Speisen sind ebenso ein Teil des Osterfests: Laut einer Umfrage essen in der grünen Steiermark fast die Hälfte der Befragten am Gründonnerstag Spinat – nämlich ganze 46 Prozent. Österreichweit ist es knapp ein Drittel. Am Karfreitag isst jeder fünfte Österreicher hingegen Fisch. Und zum sonntäglichen Osterschmaus? Nach der Fastenzeit ist die Ostertafel der Österreicher traditionell reich gedeckt. Auf den Tisch kommt häufig der Osterschinken, in Kärnten gibt’s dazu Kärntner Reindling. Die Österreicher lieben ihre Mehlspeisen: Osterlamm, Pinze, Striezel oder Kranz.

Wenn die Fahrräder verschwinden

Germ braucht es auch für das sogenannte „Godnknüpfi“, das Kinder im niederösterreichischen Mostviertel zu Ostern von ihren Taufpaten geschenkt bekommen – Ein kunstvoll geflochtenes und zum Kipferl geformtes Briochegebäck, gespickt mit einer Münze, das vom „Godn“ dem Patenkind überreicht wird. Ein kurioser Brauch ist jedoch im Salzkammergut üblich: Beim sogenannten „Oarradeln“ („Eierradeln“) werden in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag alle Gegenstände, die ein Rad haben und frei herumstehen, verschleppt. So ist es in Obertraun in Oberösterreich keine Seltenheit, am Ostermontag sein Fahrrad am Garagendach wiederzufinden.

Zur Begrüßung gibt’s die Rute

In den deutschsprachigen Ländern hat sich der Osterhase etabliert – vermutich als Symbol für Fruchtbarkeit. Doch nicht überall bringt der Hase die Eier. ©Heinrich Linse/pixelio.de

Wem die österreichischen Traditionen schon zu langweilig geworden sind, kann sich vielleicht an internationalen Bräuchen etwas abschauen. In Schweden kommt statt dem Osterhasen beispielweise die Osterhexe Påskkärring. Sie fliegt der Sage nach am Gründonnerstag auf ihren Hexenberg Blåkulla. An diesem Tag verkleiden sich deshalb die Kinder mit bunten Kopftüchern und Besenstiel als Hexen und gehen mit einer leeren Kaffeekanne in der Hand von Tür zu Tür. Sie fragen nach Süßigkeiten und verschenken zum Dank selbstgebastelte Osterbriefe. In Finnland beginnt das Osterfest bereits am Palmsonntag mit einer besonders „besinnlichen“ Tradition: Jeder bewaffnet sich mit einer Birkenrute und verteilt damit Hiebe an seine Freunde und Familie. Diese sollen Glück fürs anstehende Jahr bringen und symbolisieren die Palmwedel zum Einzug Jesu in Jerusalem. Am Ostersonntag gibt es Umzüge, wo Kinder mit Trommeln und Scheppern die bösen Wintergeister vertreiben und dem Frühling damit den Weg bereiten.

Pitschnasse Ostern in Osteuropa

Etwas nass beginnt der Ostermontag für Frauen in Polen, Ungarn und in der Slowakei. Dort ist es üblich, dass sie von ihren Männern mit Wasser übergossen werden. Auch in Tschechien geht’s den Damen an den Kragen: Dort werden sie mit Weidenzweigen „geschlagen“: Ob dieser Brauch außer Schmerz wirklich auch die angebliche Gesundheit und Lebenskraft bringt, bleibt fraglich. Eher zu empfehlen sind die haitianischen Osterdrachen, die von Kindern gebaut und kunstvoll verziert werden. Am Karfreitag wird getestet, ob der Drache auch wirklich fliegt. In vielen Ländern bringt der Osterhase die Eier. Das ist aber nicht überall so: In Frankreich etwa sind es – ja, wirklich! – Glocken, die mit den Süßigkeiten angeflogen kommen und in Australien kommt zu Ostern das Beuteltier – der Easter Bilby.

-E. SCHUBERT

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