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08.04.2024

Neophyten: Drüsiges Springkraut im Frühsommer dezimieren

Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) hat problematische Auswirkungen auf die Umwelt, weil es sich an feuchten Stellen massenhaft ausbreitet und heimische Arten zurückdrängt. Im Frühsommer, vor der Blüten- und Fruchtbildung kann seine Ausbreitung durch eine gezielte Mahd eingedämmt werden.

Als einjährige Pflanze verbreitet sich das drüsige Springkraut hauptsächlich über Samen.

Die Pflanze, welche ursprünglich aus dem Himalaya – Gebiet stammt, wurde im 19. Jahrhundert nach England gebracht und von dort an mehrere botanische Gärten Europas verteilt. Das bis zu 2 m hohe Drüsige Springkraut mit fleischigen Stängeln und rötlich-violetten Blüten wächst aufgrund seines hohen Wasserbedarfs vor allem an schattigen, gut wasserversorgten Stellen.

Darum ist das drüsige Springkraut problematischvv

Es ruft zwar keine allergene Reaktionen beim Menschen hervor, verdrängt aber durch seine starke Wuchskraft, massenhafte Ausbreitung und die Bildung von Reinbeständen entlang von Bächen oder Waldlichtungen, andere Pflanzen. Dieser invasive Neophyt verhindert somit das Aufkommen von Gehölzen oder anderen Pflanzen, welche mit ihren Wurzeln Bachufer besser stabilisieren könnten. Abgesehen davon ist die Ausbildung von Reinbeständen mit diesem Neophyten auch ein Naturschutzproblem, weil andere Arten verdrängt werden.

Die Bekämpfung erfolgt entlang von Fließgewässern vom Oberlauf zum Unterlauf, um den Samennachschub über das Gewässer zu verhindern. Die Mahd sollte nicht zu tief erfolgen, damit die Pflanze nicht wieder austreibt. Wo es arbeitstechnisch möglich ist, wäre Ausreißen die bessere Alternative. Das Mähgut oder ausgerissene Pflanzen sollten nicht liegengelassen werden, um den Wiederaustrieb zu verhindern. Vor allem bei Regen oder in Lacken können die Pflanzen wieder einwurzeln.

In der Gemeinde sollte ein Bewusstsein geschaffen werden, dass das als Bienenweide und Zierpflanze sehr beliebte Drüsige Springkraut nicht mehr in Gärten oder im öffentlichen Grünraum kultiviert wird. Auch die illegale Ablagerung von Gartenabfällen in wilden Deponien im Wald oder im öffentlichen Grünraum trägt dazu bei, dass so mancher invasiver Neophyt (nicht nur das Drüsige Springkraut) den Weg vom Garten in die freie Natur findet.

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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