Schneeballsträucher sind beliebte Ziergehölze im öffentlichen Grünraum. Sie blühen weiß, cremefarben oder zartrosa – sie gehören zur Gattung Viburnum, von der es mehr als hundert Arten gibt. Oft machen sich aber im Frühling die Larven des Schneeballblattkäfers über die Blätter her und verursachen dort Blattschäden.
Ab Mai treten die bis zu 9 mm großen, gelbgrünen Larven mit schwarzen Punkten in Erscheinung. Nach dem Schlupf aus den Eiern fressen die zunächst kleinen Larven schabend an der Blattunterseite und verursachen einen „Fensterfraß“. Im späteren Verlauf, wenn die Larven heranwachsen, fressen sie das gesamte Blattgewebe zwischen den Blattrippen, wodurch die Blätter regelrecht skelettiert werden („Skelettierfraß“). Bei starkem Befall können ganze Sträucher entlaubt werden. Kein schöner Anblick zwar, aber die Sträucher sterben nicht ab, sondern treiben in der Regel neu aus. Besonders häufig ist der Befall an der Wildform des Schneeballs, Viburnum opulus.
Das können Sie tun
Nach 4 – 5 Wochen beenden die Larven ihre Fraßtätigkeit und verpuppen sich im Boden. Von dort schlüpfen im Sommer die ca. ½ cm großen braunen Käfer, paaren sich und legen ihre Eier in selbst genagte Vertiefungen der Triebspitzen. Diese länglichen, mit Kot und Genagsel verschlossenen Rillen können bei genauerer Betrachtung am kahlen Strauch im Herbst erkannt und im Frühling weggeschnitten werden.
Zur direkten Bekämpfung schneidet man im Frühling stark von Larven befallene Zweige weg. Die Larven werden auch ökologisch mit Neem – Präparaten bekämpft, die direkt über die Zweige gespritzt werden. Bei Neem (Azadirachtin) handelt es sich um einen Wirkstoff aus dem indischen Neembaum, der teilsystemische Wirkung hat. Das bedeutet, der Wirkstoff wird von der Pflanze aufgenommen und gelangt beim Fraß in den Schädling. Dort übt er eine hormonelle Wirkung aus wodurch sich die Larven nicht häuten und weiterentwickeln können.
Beachten Sie außerdem, dass Bacillus – thuringiensis – Präparate wie Xen-Tari hier keine Wirkung haben, weil sie speziell gegen Schmetterlingsraupen wirken. Diese haben im Gegensatz zu Käferlarven auch Bauchbeine, Käferlarven aber nur 3 Beinpaare am Brustbereich.
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