Jagerberg – Das Zentrum für alle Pirschgänger. „Nomen est omen“ heißt es in diesem Panorama über die südoststeirische Gemeinde. Bei genauerem Blick lassen sich aber doch einige Besonderheiten in der Gemeinde entdecken.
Im Mittelalter soll Jagerberg von einem dichten Wald umschlossen gewesen sein, der mit Bären und Wildschweinen bevölkert war. Der Babenberger Herzog Friedrich II ging in diesem Wald regelmäßig auf die Jagd. Als ihn einmal ein junger Mann vor einem Wildschwein-Angriff rettete, schlug ihn der Herzog aus Dankbarkeit zum Ritter und verlieh ihm den Namen Schweinbeck. Da dieser Name tatsächlich in einigen Urkunden auftaucht, ist der Geschichte ein gewisser Wahrheitsfaktor beizumessen.
Eine hügelige Jagdgemeinde
Auch das Wappen der Gemeinde, die in zehn kleinere Ortschaften unterteilt ist, spiegelt den ausgeprägten Jagdgedanken wider: Ein in grün gekleideter Jäger mit Armbrust, Jagdhorn und Köcher ist auf einem Hügel stehend abgebildet.
Das Werk der Jäger
Auf seinem Jagdplatz ließ Friedrich II dann eine Kirche bauen, die man zuerst „Jägerwerkh“ nannte, das Werk der Jäger also. Diese Kirche steht heute noch und weist schon von weitem den Weg in die Wallfahrtsgemeinde.
Sie wurde 1269 erstmals urkundlich erwähnt und hat seitdem eine bewegte Geschichte hinter sich. Vermutlich wurde sie durch Türken- bzw. Ungarneinfälle zerstört und wiederaufgebaut, im Jahr 1498 wurde sie erneut eingeweiht. Sie ist dem heiligen Apostel Andreas gewidmet, da sein Hochaltar von den Zerstörungen verschont blieb.
Zum Schutz der Jagerberger
Die erhöhte Lage der spätgotischen Kirche könnte auf ihre Funktion als Wehrkirche hindeuten. Sie ist von einer hohen Mauer umgeben und der Kirchenkeller diente damals auch als Waffenversteck. Im Kirchturm, um den die Kirche erst 1770 erweitert wurde, befindet sich auch ein Schutzraum, in dem sich die Jagerberger vor Feinden versteckten.
Notburgakirtag als Tourismusmagnet
Südlich der Kirche befindet sich eine kleine Notburga-Kapelle, die Mitte des 18. Jahrhunderts dazugebaut wurde. Die Gemeinde hegt zur heiligen Notburga, Schutzpatronin der Landwirte, eine enge Beziehung, da sie von der Landwirtschaft geprägt ist. Die heilige Notburga ist auch Anlass für eines der größten Kirchweih- und Jahrmarktsfeste Österreichs, das jedes Jahr am dritten Sonntag im September stattfindet und tausende Besucher nach Jagerberg lockt.
Steirisches Vulkanland
Der 1.600-Einwohner-Ort ist aufgrund seiner geografischen Lage Teil des steirischen Vulkanlandes. Die Bezeichnung leitet sich von den Resten von Vulkanen ab, die in der Region heute noch als Hügel sichtbar sind. Die hügelige Landschaft sowie das milde Klima bieten für Touristen einige Möglichkeiten. Vor allem Ausflüge und Wanderungen ins benachbarte Ungarn und nach Slowenien erfreuen sich großer Beliebtheit.