Gemeindebund

Burgenland

08.07.2024

Bürgermeisterinnen und Vizebürgermeisterinnen treffen sich im Burgenland

Von 7. bis 9. Juli 2024 kommen im Burgenland Kommunalpolitikerinnen aus ganz Österreich zum alljährlichen Bürgermeisterinnen-Treffen zusammen, um sich über aktuelle Themen und Herausforderungen auszutauschen. Ziel ist, Frauen in politischen Positionen zu stärken und zu motivieren. Der Einladung von Bürgermeisterinnen Andrea Reichl und Michaela Raber in die Gemeinden Deutsch Kaltenbrunn und Rauchwart folgen rund 70 Bürgermeisterinnen und Vizebürgermeisterinnen. An zweieinhalb Tagen erwartet sie ein abwechslungsreiches Programm mit fachlichen Inputs und viel Raum für Vernetzung.

Vernetzung ist nicht alles

„Wir freuen uns sehr, die Kolleginnen bei uns im Burgenland begrüßen zu dürfen. Der Parteien- und Bundesländer-übergreifende Austausch ist wichtig und wertvoll. Angesichts der vielen Herausforderungen in den Gemeinden können wir voneinander lernen und uns Frauen gegenseitig den Rücken stärken. Aber Vernetzung ist nicht alles – wir brauchen auch die Unterstützung der Männer, um mehr Frauen für das Bürgermeisteramt zu gewinnen“, so die Gastgeberinnen Bürgermeisterin Andrea Reichl und Bürgermeisterin Michaela Raber.

Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Johannes Pressl betont die Bedeutung von Frauenförderung in den Gemeinden: „Das jährliche Bürgermeisterinnentreffen ist schon lange ein Fixpunkt im kommunalpolitischen Kalender. Es ist schön zu sehen, dass das Netzwerk mit jedem Jahr wächst. Ganz besonders freut mich, dass wir dieses Jahr auch die Vizebürgermeisterinnen mit dabei haben. Nachwuchsförderung in der Politik ist uns ein großes Anliegen. Wir in den Gemeinden legen hier den Grundstein für künftige Generationen. Es liegt in unser aller Verantwortung, Frauen in politischen Ämtern zu stärken und zu motivieren.“

Landeshauptmann kommt am Galaabend

Zu den Highlights des Treffens zählt der fachliche Schwerpunkt am Montag: Im Zentrum stehen die Herausforderungen von Frauen im Amt, aktuelle Themen in den Gemeinden und Workshops zu Digitalisierung und Lehre in Gemeinden. Am Dienstagabend geht im Kastell Stegersbach der festliche Galaabend über die Bühne, an dem unter anderem Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Gemeindebund-Präsident Hannes Pressl, Burgenlands Gemeindebund-Präsident Leo Radakovits sowie Gemeindevertreterverbands-Präsident Erich Trummer und weitere Ehrengäste teilnehmen. Hier finden Sie weitere Informationen und das gesamte Programm: https://buergermeisterinnen.eu/ Medienvertreter*innen sind an beiden Tagen herzlich eingeladen. Wir bitten um Anmeldung an: presse@gemeindebund.gv.at

Elf Prozent Bürgermeisterinnen in den Gemeinden

In Österreich gibt es derzeit 230 Bürgermeisterinnen. Bei 2.093 Gemeinden ist das ein Anteil von 11 Prozent. Die meisten Ortschefinnen gibt es in Niederösterreich (84), gefolgt von Oberösterreich (50), der Steiermark (27) und Tirol (21). Im Burgenland gibt es aktuell 17, in Salzburg 14, in Kärnten 10, und in Vorarlberg 7 Bürgermeisterinnen. Der Frauenanteil ist in den letzten Jahren konstant gestiegen – allein seit Beginn des Jahres sind es um zehn Bürgermeisterinnen mehr. Im Jahr 2010 lag der Anteil mit 119 bei nur 5 Prozent (von damals 2.357 Gemeinden), 2015 standen bereits 140 Bürgermeisterinnen den österreichischen Gemeinden vor – ein Anteil von 6,7 Prozent (bei 2.100 Gemeinden). Zum Vergleich: Vor 25 Jahren gab es in Österreich nur 45 Frauen an der Spitze der Gemeinden. Im Herbst 2021 erreichte die Anzahl der Bürgermeisterinnen erstmals die 200er-Marke und im Dezember 2022 überschritt der Frauenanteil zum ersten Mal 10 Prozent. Aktuell gibt es rund 500 Vizebürgermeisterinnen und rund 10.300 Mandatarinnen (von insgesamt 39.330) in den 2.093 Gemeinden in ganz Österreich. Zusammengerechnet sind also rund ein Viertel aller Kommunalpolitiker*innen Frauen.

Der Österreichische Gemeindebund fördert Frauen in der Kommunalpolitik mithilfe unterschiedlicher Initiativen: Das Bürgermeisterinnentreffen wurde 2007 von Ex-Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher gegründet und findet jedes Jahr in einer anderen weiblich geführten Gemeinde statt. Außerdem besteht ein enger Austausch mit Bürgermeisterinnen aus Deutschland und der Schweiz. Mit dem Projekt „Girls in Politics“, bei dem Mädchen einen Tag lang ihre Bürgermeisterin in ihrem Arbeitsalltag begleiten, sollen zudem junge Frauen für die Gemeindepolitik begeistert werden. Der Österreichische Gemeindebund will auch in Zukunft im Zuge einer Image-Kampagne weibliche Führungskräfte in den Gemeinden vor den Vorhang holen.

-REDAKTION

MEHR ZUM THEMA

Bürgermeisterinnen aus Deutschland, Österreich und Schweiz trafen sich in Schaffhausen

Spitzenpolitik lobt die Arbeit der Frauen in den Gemeinden

Girls in Politics: Motivieren Sie Mädchen für die Gemeindepolitik!

© Copyright - Kommunalnet