Waltraud Stöckl ist nicht nur Bürgermeisterin, der 1146 Einwohner großen Gemeinde St. Anton an der Jeßnitz im niederösterreichischen Bezirk Scheibbs. Die 61-Jährige ist auch Landwirtin und leidenschaftliche Köchin. Und in dieser Funktion bietet die Seminarbäuerin regelmäßig unter dem Motto „Kochen und Backen wie anno dazumal“ Back- und Kochkurse an. „Mir geht es eigentlich in erster Linie darum, altes Wissen weiter zu geben“, sagt Waltraud Stöckl.
Kochen wie anno dazumal
Mit dieser Idee scheint die Bürgermeisterin das gelbe vom Ei erwischt zu haben: Von Kurs zu Kurs melden sich immer mehr interessierte Kochbegeisterte an. „Es sind Frauen und Männer, von der Bäuerin bis zum Manager bunt gemischt“, erzählt Stöckl. Besonders begehrt sei ihr Brotbackkurs. „Der Trend nach selbstgebackenem Brot ist ungebrochen hoch. Wir backen alles auf Sauerteigbasis und im eigenen Holzofen“, erzählt die Stöckl. Obwohl sie von der österreichischen Küche, über die französische und italienische Küche, oder den Klassiker – dem Schweinsbraten- alles im Repertoire anbietet, liegt ihr persönlicher Fokus auf den „alten“ Rezepten zum Brotbacken, aber auch zum Gemüse-Einlegen.
„Meine persönliche Lieblingssüßspeise ist übrigens „bsoffener Bauer“ – ein Rührteiggugelhupf übergossen und getränkt in einem Most- oder Weingemisch“, macht Waltraud Stöckl Lust auf ihre Künste.
2016 hat es die leidenschaftliche Köchin auch geschafft, ihr eigenes Kochbuch auf den Markt zu bringen. Unter dem Namen „So kocht das Ötscherreich“ kann man das ein oder andere Rezept der St. Antonerin in ihrem Kochbuch finden und nachkochen.
Liebe und Leidenschaft fürs Kochen in der Familie entdeckt
Die Liebe und Leidenschaft für das Kochen hat die 61-Jährige von ihrer Großmutter und ihrer Mutter übernommen. „Mich hat immer schon fasziniert, was meine Oma und meine Mutter aus den Produkten des Bauernhofes auf den Tisch gestellt haben. Ich habe da selber mitgeholfen und mir meine Ideen mitgenommen“, erzählt Stöckl begeistert.
Doch die Arbeit als Landwirtin muss man wollen. Waltraud Stöckls Tag beginnt um 4 in der Früh – da geht es auf die Weide, um erst einmal nach den Kühen zu schauen. Immerhin schupft die Niederösterreicherin neben ihrem Bürgermeisterinnenjob mit ihrem Mann eine Mutterkuh-Landwirtschaft mit Grünlandbetrieb auf 56 Hektar. Bis zum frühen Nachmittag ist Stöckl auf dem Gemeindeamt tätig, bis sie am Abend wieder die Arbeit auf dem Hof ruft. „Je nach Veranstaltungen, komme ich nie vor 22 bzw. 23 Uhr am Abend nach Hause“, gibt Waltraud Stöckl einen Einblick in ihren Tagesablauf.
Bürgermeisterjob mit Ablaufdatum
Ab 1. August will es die 61-Jährige etwas „ruhiger“ angehen. Da übergibt Waltraud Stöckl ihren Bürgermeisterinnen-Job nach 15 Jahren an der Spitze von St. Anton an der Jeßnitz an ihren Nachfolger. „Es ist leider ein Mann“, sagt Stöckl, die als zweite Bürgermeisterin in ihrem Bezirk gerne eine Nachfolgerin gefunden hätte. „Aber das war leider nicht möglich.“
Stolz ist sie trotzdem auf ihre Amtszeit: „Ich wurde dreimal wiedergewählt, habe eine satte Mehrheit von 85 Prozent im Gemeinderat und war die zweite Frau im Bezirk als Bürgermeisterin“, erzählt sie. Ihr persönliches Highlight war die Landesausstellung 2015 sowie Gastgeberin des österreichweiten Bürgermeisterinnen-Treffens 2021 gewesen sein zu dürfen.
Waltraud Stöckl: „Ich habe meine Arbeit immer gerne gemacht. Ich freue mich jetzt aber auch auf den nächsten Abschnitt. Koch- und Backkurse mit mir, wird es aber sicher noch länger geben.“
Interessierte können sich direkt an Waltraud Stöckl wenden:
Telnr. 0676/46 11 275
Mail: steinhauseltraudi@gmail.com
– S.PEISCHL
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