Unter Massentourismus leidet nicht nur Hallstatt: Oftmals sind es genau die kleinen Dörfer, die aufgrund ihrer malerischen Lage zu einem Hotspot für Touristen werden. Vor allem als Fotomotiv für Instragram und Co. werden diese Orte genutzt – tausende Influencer kommen, um das perfekte Bild zu schießen, und verschwinden danach wieder. Das kann schon mal die Kapazitäten einer kleinen Gemeinde übersteigen: Ein betroffender Ort führte nun ein Zutrittsverbot für Nicht-Anrainer ein.
Gäste müssen draußen bleiben
Pomfret ist eine Kleinstadt in den USA und ist vor allem für die malerische Kulisse im Herbst berühmt, wenn sich die Wälder in Vermont zu einem orange- und rotfarbenen Farbenspiel verwandeln. Tatsächlich zählt ein privates Bauernhaus in Pomfret zu einem der meistfotografierten Orte des Bundesstaates. Das ist in den letzten Jahren außer Kontrolle geraten. Der Ansturm von Besuchern hinterließ Unmengen Müll und verursachte Schäden am Privateigentum und an der Straße. Ganze Busse an Touristen wurden regelrecht „angeschifft“. Die respektierten die Privatsphäre von Anrainern nicht und kletterten über „Betreten verboten“-Schilder.
Weil nichts anderes nutzte, haben die örtlichen Behörden nun als letzte Konsequenz im Herbst die Zufahrtsstraßen zur Ortschaft für Nicht-Anwohner gesperrt. „Wir sind nicht gegen Tourismus. Aber wir erwarten, dass sich die Besucher anständig verhalten“, so die Vertreter von Pomfret.
Ob ähnlich radikale Maßnahmen auch in heimischen Tourismusorten wie Hallstatt denkbar sind? Hier wurde zuletzt über eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen nachgedacht, um dem Massenansturm etwas Einhalt zu gebieten.
-E. SCHUBERT (Quelle: Heute Life)