Damit Ihre Naturblumenwiese im öffentlichen Grünraum in den kommenden Jahren ihre volle Blütenpracht entfaltet, ist die richtige Pflege, vor allem die Mahd entscheidend.

Ohne regelmäßigen Schnitt breiten sich Sträucher oder auch Neophyten wie die Goldrute auf den Wiesenflächen aus und die Blumenwiese verschwindet mit der Zeit.

Bei „normalen“ stärker wüchsigen Wiesen ist im Spätsommer bzw. Herbst eine zweite Mahd anzuraten. Diese erfolgt je nach Lage Ende August – September.

Das ist nach der Mahd zu tun

Belassen Sie nach der Mahd das Schnittgut ein paar Tage auf der Wiese, damit die Samen ausfallen – die Samen vieler Arten reifen nämlich im trocknenden Heu nach. Dies ist etwa bei der Wiesenglockenblume, beim Glatthafer, der Wilden Karotte oder bei den Klappertopfarten der Fall. Im getrockneten Zustand (als Heu) ist das Mähgut außerdem leichter zu entfernen. Dauerhaft liegen gelassenes Mähgut bildet hingegen eine ungünstige Filzschicht am Boden. Für nachkeimende Kräuter ist es schwer bis unmöglich diesen Horizont zu durchdringen. Durch die Entfernung des Schnittgutes magert der Boden ab, weil mit dem Heu auch die eingelagerten Nährstoffe entfernt werden. So wird der Boden nährstoffärmer und die Wiese bunter und blütenreicher.

Für die Überwinterung vieler Insekten – wie z.B. Schmetterlingspuppen – sind abgestorbene Halme jedoch sehr wichtig. Um die Insekten zu fördern, können Teilbereiche wie etwa am Rand der Wiese statt im Herbst erst im kommenden Frühjahr gemäht werden – je nach Höhenlage und Witterung von März bis April. Bestimmte Wildbienenarten brauchen versteifte Halme des Vorjahres, um ihre Brut im Mai und Juni anzulegen. Randbereiche mit abgestorbenen Karden oder Disteln können in diesen Bereichen also auch 2 Jahre stehen gelassen werden.

Ausnahme schneereiche Gebiete

Die fehlende Mahd im Herbst ist jedoch eine Gratwanderung, denn in schneereichen Zonen drückt der Schnee die Halme zu Boden. Um die Entstehung einer verfilzten Mulchschicht bis zum Frühling zu verhindern, sollte in Gebieten mit viel Schneefall auf jeden Fall im Herbst gemäht oder höchstens Randbereiche stehen gelassen werden. Am schonendsten für Insekten sind Messerbalkenmäher. Bei Rotationsmähern und Motorsensen erhöht sich die Sterberate der tierischen Wiesenbewohner deutlich.

Nähere Informationen zur Anlage und Pflege von Blumenwiesen finden Sie auf unserer Homepage

www.naturimgarten.at/wiesenpflege.pdf

Sollten Sie Fragen zu diesem oder anderen Grünraumthemen haben, können Sie sich gerne an unsere Grünraum-Servicestelle am „Natur im Garten“ Telefon (02742/74333) oder gartentelefon@naturimgarten.at wenden.

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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