Ein Anliegen der Bauhofmitarbeitenden hinsichtlich der Flammgeräte ist der vermeintlich hohe Gasverbrauch. Dieser lässt sich jedoch häufig auf eine unsachgemäße Handhabung der Geräte zurückzuführen.
Das ist v.a. dann der Fall, wenn das Unkraut so lange bearbeitet wird, bis es verbrennt. Bei richtiger Anwendung der Geräte wird nur mit kurzem Überstreichen der Fläche bzw. Pflanzen geflämmt. Es ist nicht notwendig, die Pflanzen zu verkohlen, denn bereits 60-70 °C lassen alles Grün absterben, weil das in den Pflanzen befindliche Eiweiß ab diesen Temperaturen zerstört wird. Eine Flamme hat jedoch eine Temperatur von mehr als 1000°C! Wenn Sie unmittelbar nach dem Flämmen die Fläche anfassen und sich die Finger verbrennen, dann wurde zu lange geflämmt! Der Kies sollte lediglich handwarm sein. Wenn richtig geflämmt wird, ist auch keine Grabeinfassung und kein Baum oder Strauch gefährdet.
Die Blätter behandelter Unkrautpflanzen sind nach der Behandlung lediglich dunkelgrün. Ein guter Hinweis auf einen perfekten Thermoschock ist der „Fingerabrucktest“. Das Blatt einer behandelten Pflanze wird dabei fest zwischen den Fingern gedrückt (z.B. Löwenzahn).Ist der Fingerabdruck im Gegenlicht erkennbar, bedeutet das, dass alle Zellen im Blatt aufgeplatzt sind.
Bei richtiger Handhabung verbraucht ein Arbeiter pro Tag eine 11 kg Gasflasche, wenn er außer Unkrautflämmen keine anderen Tätigkeiten ausübt.
Seriöse Firmen führen beim Kauf eines Flämmgerätes eine Einschulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch, damit diese das Gerät auch richtig handhaben und der Gasverbrauch niedrig bleibt.
Flämmen macht auch nur dann Sinn, wenn der Unkrautbewuchs noch niedrig ist. Bereits größere Pflanzen müssen z.B. mit der Pendelhacke ausgejätet oder ausgerissen werden. Thermische Unkrautbekämpfung wird also sinnvollerweise nur im Frühling betrieben, oder alternierend mit mechanischen Methoden.
Ein entscheidender Vorteil des Flämmens liegt jedoch in seiner Wirkung gegen am, oder im Boden schlummernden Unkrautsamen, welche über viele Jahre hindurch keimfähig sind. Die Hitzeeinwirkung der Flämmgeräte tötet den Großteil dieser Samen ab, wodurch der Unkrautdruck im Laufe der Jahre deutlich abnimmt.
Nähere Infos zum Unkrautmanagement in Gemeinden finden Sie unter
https://www.gartentelefon24.at/garten-profis-gemeinden/unkraut
Weiterführende Informationen erhalten Sie am „Natur im Garten“ Telefon unter 02742/74 333 oder auf unserer website www.naturimgarten.at