Mit Johannes Gumprecht gibt es einen neuen jüngsten Bürgermeister Österreichs. Der 24-Jährige wurde am Dienstag, 12. November zum Ortschef von Hainburg an der Donau (NÖ) gewählt. Österreichweit gibt es insgesamt 183 Bürgermeister:innen unter 40 Jahre (von 2.093 Gemeinden), davon sind 19 sogar unter 30 Jahre jung. Mitte November treffen sich rund 50 der jungen Ortschef:innen in Bludenz in Vorarlberg zu einem jährlichen Vernetzungstreffen.
Andere Sichtweisen zulassen
Simon Tschann (32 Jahre), Bürgermeister von Bludenz und Gastgeber des diesjährigen Jungbürgermeister:innen-Treffens betont: „Es braucht junge Menschen in der Kommunalpolitik – einerseits, um die Perspektive der Jugend mitzunehmen. Andererseits stehen wir heute vor großen gesamtpolitischen Herausforderungen – der digitale Wandel, die Energiewende und die Veränderung der Arbeitswelt – bei alldem müssen auch die Gemeinden mithalten können. Ich denke, dass es gerade auf der lokalen Ebene wichtig ist, am Puls der Zeit zu bleiben. Durch das Zusammenspiel von Jugend und Erfahrenen in der Gemeindepolitik lässt sich viel bewegen. Somit braucht es viel Mut und Kraft und viele junge Menschen, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Dafür ist der Austausch der jungen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gut und wichtig.“
Nachwuchsförderung in der Kommunalpolitik
Auch Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Johannes Pressl ist der Meinung, dass die Nachwuchsförderung in den Gemeinden unerlässlich ist: „Junge Menschen bringen einen frischen Wind in die Politik. Sie sehen die Gemeindegestaltungsaufgabe mit ganz anderen Augen. Gerade bei der Digitalisierung und zukünftigen KI-Anwendungen in der Gemeindeverwaltung, aber auch für gesellschaftlich-soziale Veränderungen braucht es neue Zugänge. Der Österreichische Gemeindebund fördert den Nachwuchs in der Kommunalpolitik seit Jahren mit mehreren Initiativen, darunter Seminare, Bildungsangebote für Kinder sowie das alljährliche Jungbürgermeister:innen-Treffen.“
Im Zentrum des Jungbürgermeister:innen-Treffens 2024 in Bludenz stehen Austausch und Vernetzung, doch auch fachliche Themen kommen nicht zu kurz. Zu Gast sind unter anderem der Vorarlberger Landesrat Christian Gantner und Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl. Unternehmer Alexander Bitschnau von Made My Day und Unternehmensberater Stefan Hagen erzählen in Impulsvorträgen von ihren Erfolgsgeheimnissen und Ansätzen für modernes Führen. In zwei Workshops erhalten die jungen Kommunalpolitiker:innen Einblicke in Modelle der betrieblichen Kinderbetreuung sowie Budgetieren in Krisenzeiten. Den Rahmen des Treffens bildet ein Ausflug zum Bludenzer Eiskanal, eine Stadtführung sowie das Bürgermeister-Clubbing am Donnerstagabend. Medienvertreter:innen sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen.
8,7 Prozent junge Ortschef:innen
Der Anteil der Jungbürgermeister:innen in Österreich liegt bei 8,7 Prozent (von insgesamt 2.093 Gemeinden). Am meisten junge Bürgermeister:innen gibt es in Niederösterreich – 48 von 573 Gemeinden werden von unter 40-Jährigen angeführt. Das ist ein Anteil von acht Prozent. Der jüngste Niederösterreicher ist auch der österreichweit jüngste Bürgermeister Johannes Gumprecht aus Hainburg an der Donau (24 Jahre).
In Oberösterreich sind 45 Ortschef:innen unter 40 Jahre. Bei insgesamt 438 Gemeinden sind das zehn Prozent. Der jüngste Oberösterreicher ist der 26-Jährige Josef Rauchenzauner aus Weißenkirchen im Attergau.
Größter Anteil in Tirol
Tirols 277 Gemeinden stehen 30 junge Bürgermeister:innen vor – das sind 10,8 Prozent. Prozentuell hat Tirol daher den größten Anteil an Jungen. Der jüngste Tiroler ist der 27-Jährige Johannes Reinstadler aus Jerzens im Pitztal.
In der Steiermark gibt es 21 junge Ortschef:innen. Bei 286 Gemeinden ist das ein Anteil von sieben Prozent. Der jüngste Bürgermeister der Steiermark ist Lukas Vogl aus Krottendorf (27 Jahre).
Das Burgenland stellt 16 junge Bürgermeister:innen (neun Prozent bei 171 Gemeinden). Der jüngste ist Fabio Halb aus Mühlgraben (27 Jahre).
Vorarlberg hat neun Bürgermeister:innen unter 40 Jahre (neun Prozent bei 96 Gemeinden). Der Jüngste im Ländle ist der 30-jährige Johannes Feurle aus Sulzberg.
Zwei junge Frauen an der Spitze
In Salzburg gibt es ebenfalls neun junge Ortschef:innen (7,5 Prozent bei 119 Gemeinden). Die jüngste Bürgermeisterin Salzburgs ist Martina Berger aus Schleedorf (29 Jahre).
Von 132 Kärntner Gemeinden werden fünf von unter 40-Jährigen angeführt – ein Anteil von 3,8 Prozent. Andrea Feichtinger aus Kappel am Krappfeld ist mit 35 Jahren die jüngste Kärntnerin in diesem Amt.
– REDAKTION