Zu den invasiven Neophyten gehören Pflanzen, die bei uns eingeführt wurden und durch ihre schnelle Ausbreitung heimische Arten verdrängen und Ökosysteme stören können. Haben sie sich an einem Standort einmal ausgebreitet sind sie nur mehr schwierig zu bekämpfen. Daher ist ein umfassendes Neophyten-Management in der Gemeinde nötig, um durch Prävention und Monitoring ein weiteres Ausbreiten zu Verhindern.
Sie machen Probleme bei Dämmen und anderen Infrastrukturen, einige von ihnen können gesundheitliche Schäden hervorrufen oder haben negative Auswirkungen auf die Biodiversität: Es sind nur wenige Arten von Neophyten, die Probleme machen. Durch den Klimawandel und den globalen Handel ist aber zu erwarten, dass ihre Anzahl zunimmt. Zeit also, sich dieses Themas in der Gemeinde anzunehmen. Denn die Neophyten zu bekämpfen, greift als Maßnahme zu kurz. Etablierte Bestände von Staudenknöterich lassen sich lediglich eindämmen, Arten wie Götterbaum oder Robinie sind schon sehr weit verbreitet.
Wir empfehlen, die Bevölkerung in die Vorbeugung miteinzubeziehen, damit problematische Arten nicht mehr ausgepflanzt, rasch entfernt oder Funde gemeldet werden. So kann etwa der Götterbaum nur sinnvoll eingedämmt werden, wenn Samenbäume gefällt werden. Auch landwirtschaftliche Grundstücke sind einzubeziehen.
Illegal in der Landschaft entsorgter Grünschnitt kann Ausgangspunkt von unerwünschten Besiedelungen sein. Dagegen helfen einfach zugängliche Grünschnittdeponien.
Ideal ist es, wenn eine bei der Gemeinde zuständige Person die verschiedenen Maßnahmen zum Neophytenmanagement koordiniert. Neben der Bewusstseinsbildung ist auch das monitoren hilfreich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die draußen unterwegs sind, sollten invasive Neophyten erkennen und rasch melden. Denn je früher mit den Gegenmaßnahmen begonnen werden kann, desto besser. Eine systematische Beobachtung auch von abgelegenen Grundstücken ist sinnvoll, ebenso eine gemeindeübergreifende Strategie bei der Eindämmung vorhandener Arten.
Offene Bodenflächen von Brachen, Erdaushüben, Baustellen und dergleichen sind bevorzugte Habitate von einigen invasiven Arten. Es hilft, wenn diese rasch wieder begrünt werden. Ebenfalls als präventive Maßnahmen empfehlen wir, in Ausschreibungen für Erdarbeiten festzuhalten, dass nur einwandfreie Erden ohne Neophytenteile geliefert werden dürfen.
Die Gemeinde kann als weitere Maßnahme ihre Vorbildfunktion wahrnehmen, indem sie bei Grünflächengestaltungen auf eventuelle zukünftige Problemarten verzichtet. „Natur im Garten“ berät sie gerne dabei.