Nachtdienste sowie Notdienste an Sonn- und Feiertagen sind eine unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung in den Gemeinden – das untermauert die Umfrage von Kommunalnet unter den heimischen Gemeinden.
94 Prozent der Gemeinden geben an, dass die Bereitschaftsdienste der öffentlichen Apotheken für die Gesundheitsversorgung in der Gemeinde wichtig sind.
„Wir Apotheken sind 7 Tage die Woche rund um die Uhr persönlich für die Menschen im Land da. Es freut uns, dass die Gemeinden diesen wichtigen Dienst an der Gesellschaft wertschätzen. Finanziert werden die Nacht- und Notdienste von den Apotheken, ohne Unterstützung der öffentlichen Hand – im Gegensatz zu den ärztlichen Notdiensten“, betont Thomas W. Veitschegger, Präsident des Österreichischen Apothekerverbands.
Jede Nacht leisten in Österreich 265 Apotheken Bereitschaftsdienst, die Kosten in Höhe von ca. 36 Mio. Euro pro Jahr tragen die Apothekenbetriebe selbst. In Gemeinden unter 20.000 Einwohner:innen macht das einen durchschnittlichen Verlust pro Apotheke und Jahr von rund 37.000 Euro aus, bei über 20.000 Einwohner:innen beläuft sich der Verlust immer noch auf rund 12.000 Euro jährlich pro Apotheke.
„Jedes andere Unternehmen stellt defizitäre Angebote ein, ohne lange nachzudenken. Wir müssen allerdings die umfassende Versorgung der Bevölkerung im Blick behalten – dafür sind unsere Bereitschaftsdienste eine unverzichtbare Säule, die wir aktuell selbst finanzieren. Soll es auch in Zukunft eine pharmazeutische Versorgung der Menschen in der Nacht und an Feiertagen geben, ist die Finanzierung durch die öffentliche Hand notwendig.“
Apotheken im ländlichen Raum unter Druck
Der Österreichische Apothekerverband ist über die Zukunft der Apotheken am Land angesichts zunehmender Belastungen durchaus alarmiert. Steigende Kosten bei Personal, Mieten, Energie oder IT/Software belasten die Apotheken stark. Die Betriebe haben aber durch ihre Betriebspflicht und Preisvorgaben im Erstattungsbereich kaum Möglichkeiten zu reagieren. Das Preis-Dumping der allesamt internationalen Versand-Apotheken entzieht den Apotheken wichtige Einnahmen. Der Verkauf von nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln stützt den durch gleichbleibende Tarife sinkenden Ertrag aus dem Kassenumsatz seit Jahren massiv. Darüber hinaus trifft der Fachkräftemangel die Apotheken zusehends, besonders in ländlichen Regionen.
Ziel des Österreichischen Apothekerverbands ist ein Schulterschluss mit den Gemeinden, deren Versorgungssituation sich durch Online-Handel und Strukturwandel insgesamt stetig verschlechtert. Gemeinsam gilt es, die Nahversorgung der Bevölkerung mit niederschwelligen Gesundheitsleistungen zu sichern!
– C.TAUCHER (Quelle: Apothekerverband, entgeltliche Einschaltung)