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28.01.2025

Winterarbeit Heckenschnitt

Im Spätwinter, wenn die Hecken noch kahl sind, bietet sich die Möglichkeit Sträucher auszulichten. Einerseits lassen sich überkreuzende und gegeneinander scheuernde Zweige und Äste nun besser erkennen. Anderseits werden jetzt noch keine Vögel beim Nestbau gestört oder noch schlimmer – beim Brüten.

Wir sollten nicht vergessen, dass die Förderung der Artenvielfalt ein wichtiger Grund ist, Hecken zu pflanzen. Vor allem heimische Wildsträucher wie z.B. Dirndl, Schwarzer Holunder oder Liguster bieten Schutz, Nahrung und Nistgelegenheit für Tiere. Würden Schnittarbeiten zur Brutzeit durchgeführt,  wird dieser Effekt aber teilweise zunichte gemacht.

Als einer der ersten Vögel beginnt der Grünfink Anfang März mit dem Nestbau. Aus diesem Grund sollten wir Schnittarbeiten von März bis August vermeiden, um die Nester nicht zu zerstören. Selbst wenn die Vögel „nur“ von ihrem Nest aufgeschreckt werden, kehren sie nicht mehr zu ihren Eiern oder Jungen zurück und der Nachwuchs verkümmert.

Damit die Hecke eine Hecke bleibt, muss sie jedoch von Zeit zu Zeit ausgelichtet und geschnitten werden. Sonst entsteht daraus im Laufe der Zeit eine Baumreihe. Im winterkahlen Zustand können kleine Bäume, die zwischen den Sträuchern aus angewehten Samen gekeimt sind und durchtreiben, besser erkannt und entfernt werden. Sich überkreuzende Äste, die gegeneinander scheuern, können ebenfalls besser wahrgenommen und herausgeschnitten werden.

Auch mit dem Schnitt und dem regelmäßigen Auslichten großer Zweige gelangt wieder mehr Licht in die Hecke. Dadurch wird das Verkahlen der Sträucher von innen und unten verhindert.

Besonders bei Gehölzen, die sich von der Basis her gut verjüngen wie Hasel, Pfaffenkapperl oder Liguster werden alle 2–3 Jahre die ältesten Triebe an der Basis abgeschnitten und nur die jüngeren stehen gelassen. Mit dieser Maßnahme wird die Hecke verjüngt.

Eine radikale Verjüngungskur ist hingegen das „Auf Stock setzen“. Es bedeutet, dass der Strauch knapp über dem Boden abgeschnitten wird. Wildsträucher haben ein starkes Austriebvermögen, schlagen aus den Stummeln wieder aus und verzweigen sich dabei. Es sollte dabei aber darauf geachtet werden, nicht die gesamte Hecke auf Stock zu setzen, sondern nur abschnittsweise über mehrere Jahre hinweg versetzt. So bleiben die vielfältigen Strukturen, von großen Sträuchern, bis hin zu kleinen, die sich gerade erst wieder zu verzweigen beginnen, erhalten.

Text: Bernhard Haidler, „Natur im Garten“

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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