Loretto ist eine kleine, ländliche Gemeinde im Burgenland mit etwas über 500 Einwohner:innen. Hier gibt es eine Volksschule, eine wunderschöne Wallfahrtskirche und ein historisches Gemeindeamtsgebäude. Dass eben jenes vergangene Woche Zielobjekt eines Einbruchs werden sollte, konnte niemand ahnen.

Büroräumlichkeiten verwüstet

„Mir ist es sofort komisch vorgekommen, dass das Eingangstor offensteht und alles finster ist“, erzählt Eva Schraufstädter. Sie leitet die Verwaltung der Gemeinde Loretto und war am Morgen nach dem nächtlichen Einbruch als Erste am Tatort. Ein Blick in die Amtsstube genügte, um Bescheid zu wissen: „Es war alles völlig verwüstet. Man konnte sehen, dass jemand in allen Ecken und Enden nach Geld gesucht hatte“, so Schraufstädter. Insgesamt drei Türen waren aufgebrochen worden, alle Schubladen standen offen.
Die örtliche Polizei war kurze Zeit später vor Ort, ebenso die Kriminalbediensteten aus Eisenstadt. Sie konnten Spuren sichern, doch nach den Tätern wird weiterhin gesucht.

Ausschließlich Bargeld gestohlen

Schnell stand fest, dass der bzw. die Einbrecher es ausschließlich auf Bargeld abgesehen hatten: Die Handkassa, ein Kuvert mit 50-Cent-Münzen im Wert von rund 300 Euro vom öffentlichen WC und sogar die Cafékasse wurden geplündert. Andere Wertgegenstände wie etwa Bildschirme wurden nicht gestohlen. Die Gemeinde Loretto schätzt die Schadenssumme auf rund 2.000 Euro.

„So einfach machen wir es den Einbrechern sicher nicht mehr.“

Auch wenn die gestohlene Summe nicht dramatisch ist, so bleibe ein mulmiges Gefühl, meint die Gemeindebedienstete: „Fremde Finger haben an dem Ort, an dem wir täglich ein- und ausgehen, herumgewühlt. Das ist ein Eindringen in einen sehr persönlichen Arbeitsplatz.“

Für Eva Schraufstädter steht fest: „Wir haben daraus gelernt. So einfach machen wir es den Einbrechern sicher nicht mehr. Ab jetzt kommt hier niemand mehr rein und wenn doch, dann kriegen sie nichts.“ Die Gemeinde Loretto hat schnell reagiert und mithilfe der örtlichen Schlosser und Tischler die beschädigten Türen repariert bzw. mit Metall verstärken lassen. In Zukunft könnte auch eine Alarmanlage installiert werden – eine Seltenheit in ländlichen Gemeinden.

Wie einbruchssicher ist so ein Gemeindeamt?

Anderen Gemeinden rät Schraufstädter, sich zu fragen: Wie leicht wäre es, bei uns einzubrechen? So sollte man darauf achten, dass zumindest die Eingangstür zum Gemeindeamt bzw. Rathaus einbruchssicher ist.

-E. SCHUBERT