Die oberösterreichische Gemeinde Fraham hat ein Problem: Die örtliche Feuerwehr bekommt nach 29 Jahren ein neues Feuerwehr-Auto, doch dieses – ein TLFA-B 2000 – ist um 30 cm zu hoch für das Feuerwehrgebäude. Da war rasch klar, es braucht eine Lösung.
„Wir haben mehrere Optionen diskutiert, einerseits ob wir das Gebäude erweitern, oder den Garagenboden absenken sollen. Im Endeffekt haben wir uns entschieden, die Feuerwehr in das gerade frei gewordene Gebäude des ehemaligen Nah- und Frisch-Marktes zu übersiedeln“, erzählt Bürgermeister Harald Schick.
FF bekommt ein neues Haus – alte FF wird zu Begegnungszone
Das alte, in den 70er Jahren gebaute Feuerwehrhaus, sei schon lange nicht mehr ideal gewesen. Denn in dem Gebäude sind neben der Feuerwehr im oberen Stockwerk auch der Kindergarten und nebenan im Erdgeschoß die Krabbelstube einquartiert. „Die parkenden Autos der Eltern vor dem Feuerwehr-Gebäude, sowie wartende Kinder im Umfeld sind schon längere Zeit ein Problem“, sagt Bürgermeister Schick. Man musste immer hoffen, dass es während dem Hinbringen bzw. Abholen der Kinder zu keinem Einsatz gekommen ist.
Bald auch Frauen bei der Feuerwehr im Einsatz
Dazu kommt, dass die Feuerwehr Fraham bis jetzt keine weiblichen Mitglieder aufnehmen konnte, weil es in dem alten Feuerwehrhaus keine Sanitäranlagen und Umkleideräume für Frauen gibt. „Dieser Umstand hat mich immer schon gestört. Jetzt können wir endlich auch Frauen und Mädchen aufnehmen – Interesse besteht“, sagt der Ortschef.
Und was passiert jetzt mit der alten Feuerwehr? Das alte Feuerwehrhaus soll völlig neu und wieder belebt werden. Möglich macht das das Leerstandsmanagement des Landes Oberösterreich, wodurch die Gemeinde Fraham eine Förderung für die Ortskernbelebung bekommt. „Wir wollen das alte Feuerwehrhaus zu einer Begegnungszone machen. Die ausgelagerte Krabbelgruppe, ein Lokal, ein Veranstaltungssaal, Postverteiler und ein kleiner Nahversorger sollen Platz finden,“, schildert Bürgermeister Schick die Pläne. „Wir haben ja nicht einmal mehr ein Wirtshaus, wo man auf ein Bier gehen kann. Das wird sich jetzt ändern“, so der Ortschef.
Und die Moral der Geschichte: Aus einem vermeintlichen Problem mit einem zu hohen Feuerwehrauto ergibt sich für die Gemeinde eine Chance mit großem Mehrwert für die Bürger und den Ort.
– S. PEISCHL