Virtuelle Abbilder von Gebäuden und Infrastruktur ermöglichen exakte Analysen, präzise Sanierungsmaßnahmen und effizientere Bauprozesse. Besonders für kleine und mittlere Gemeinden eröffnen sich neue Chancen zur Kostensenkung, nachhaltigen Entwicklung und verbesserten Bürgerbeteiligung.
Der Einsatz eines digitalen Zwillings kann für kleine Gemeinden eine erhebliche Investition darstellen. Um die Kosten zu minimieren und den Nutzen zu maximieren, gibt es verschiedene Ansätze:
Integration in die Ausschreibung: Digitalisierung von Beginn an mitdenken
Ein digitaler Zwilling sollte idealerweise bereits bei der Planung von Neubauten oder Sanierungen in der Ausschreibung berücksichtigt werden. Das bedeutet:
- Die Erstellung und Pflege des digitalen Zwillings kann als Leistungspaket in die Ausschreibung aufgenommen und vom Bieter übernommen werden.
- Besonders bei Neubauten ist es sinnvoll, den Bauprozess digital zu begleiten und alle relevanten Gebäudedaten von Anfang an zu erfassen.
- Bei Sanierungsprojekten kann der Bieter verpflichtet werden, das Bestandsgebäude vorab digital zu modellieren, sodass die Datenbasis für zukünftige Entscheidungen genutzt werden kann.
💡 Tipp: Standardisierte Open-BIM-Formate nutzen, um spätere Anbieterwechsel oder Softwareprobleme zu vermeiden.
Nutzung von Förderprogrammen & Kooperationen
Viele Förderprogramme unterstützen die Digitalisierung in Gemeinden, insbesondere im Bereich Energieeffizienz, Klimaschutz oder Smart Cities. So bietet die Forschungsförderungsgesellschaft Förderungen für digitale Zwillinge.
💡 Tipp: Gemeinsame Anträge mit Nachbargemeinden oder interkommunale Projekte können Förderchancen erhöhen.
Kooperation mit Universitäten & Forschungseinrichtungen
Viele Hochschulen und Forschungseinrichtungen suchen Partner für Pilotprojekte oder Forschungsanwendungen.
- Universitäten mit Schwerpunkten in Geoinformatik, Stadtplanung oder Bauwesen können Gemeinden bei der Entwicklung digitaler Zwillinge unterstützen.
- Pilotprojekte mit regionalen Hochschulen bieten oft kostengünstige oder sogar kostenlose Unterstützung.
💡 Tipp: Kontakt zu regionalen Digital Innovation Hubs oder Forschungsförderstellen aufnehmen.
Schrittweise Einführung & modulare Lösungen nutzen
Anstatt einen kompletten digitalen Zwilling für die gesamte Gemeinde auf einmal zu erstellen, können kleinere Gemeinden gezielt priorisieren:
- Start mit einzelnen Anwendungsbereichen, z. B. Straßenmanagement oder Hochwasserschutz.
- Nutzung bestehender GIS-Systeme und schrittweise Ergänzung um digitale Zwillinge.
- Cloudbasierte Lösungen & Mietmodelle nutzen, um hohe Anschaffungskosten zu vermeiden.
💡 Tipp: Anbieter vergleichen und offene Softwarelösungen bevorzugen, um langfristige Abhängigkeiten zu vermeiden.
Fazit: Ausschreibung, Förderung & Kooperation als Schlüssel zur Kostenreduktion
Der kostengünstigste Weg zum digitalen Zwilling liegt in der Kombination aus cleverer Ausschreibung, Nutzung von Fördermitteln, Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und einem schrittweisen Aufbau. Gemeinden sollten frühzeitig strategische Entscheidungen treffen, um langfristige Mehrwerte zu generieren – ohne das Budget zu überlasten.
-H. BRAUN
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