Staudenbeete werden als Begrünung in Gemeinden immer beliebter. Damit sie lange attraktiv bleiben, ist eine fachgerechte Pflege wichtig. Da der Begriff „Staude“ eine große Anzahl an Pflanzenarten umfasst, und ein Staudenbeet verschiedene Entwicklungsphasen aufweist, ist bei der Pflege zu differenzieren.
In der gärtnerischen Fachsprache werden winterharte, nicht verholzende Pflanzenarten als „Staude“ bezeichnet. Von Blütenstauden über Gräsern bis hin zu Wildstauden, Blumenzwiebeln und bodendeckenden Arten gibt es eine enorme Vielfalt.
Bei der Planung eines Staudenbeetes kann bereits einiges für die zukünftige Pflegeleichtigkeit getan werden, indem Stauden mit gleichen oder ähnlichen Ansprüchen gemeinsam gepflanzt werden. Solche Zusammenstellungen erhalten Sie entweder durch eine Fachplanung oder in Form von Staudenkombinationen aus dem Großhandel. Über den in Deutschland ansässigen „Staudenring“ werden bewährte Kombinationen auch in Österreich vertrieben.
Bild 1, Bildtext: Gut geplant, angelegt und gepflegt bereichern Staudenbeete das Gemeindegrün.
Copyright: Martina Liehl-Rainer „Natur im Garten“
Bei der Pflege wird außerdem zeitlich in zwei Phasen unterschieden: Die Entwicklungspflege betrifft etwa die ersten drei Jahre ab der Pflanzung. Danach folgt die Erhaltungspflege.
Nach der Etablierung der Pflanzung wird etwa alle drei bis vier Jahre eine kleine Überholung empfohlen, bei der die Mulchschicht und die Pflanzenzusammensetzung überprüft und erneuert werden. Nach 10 bis 15 Jahren ist das Staudenbeetes komplett zu erneuern, mit umfassenden Maßnahmen oder einer Neuanlage.
Die meisten Stauden werden im zeitigen Frühling zurückgeschnitten. Je nach Witterung und Lage werden Blütenstauden und Gräser zwischen Februar und März auf etwa eine Handbreite eingekürzt. Damit treiben sie wieder durch und ein kompakter Wuchs wird gefördert. Frühjahrsblühende Zwiebelpflanzen werden nicht zurückgeschnitten, sie ziehen nach der Blüte von selbst ein.
Bild 2, Bildtext: Staudenbeet nach dem Frühjahrs-Rückschnitt.
Copyright: Margit Benes-Oeller „Natur im Garten“
Ein großes Thema ist die Unterdrückung von Beikräutern. Auch hier spielt die Planung eine wichtige Rolle. Werden die Stauden dicht gepflanzt, und sind Arten enthalten, die eher flächig wachsen, wird Spontanbewuchs unterdrückt. Eine Mulchschicht hilft ebenfalls.
Nach der Auspflanzung ist es wichtig, bald mit dem Jäten zu beginnen. Machen Sie nicht den Fehler, erst ein oder zwei Jahre zu warten. Kleine Beikrautpflänzchen lassen sich leichter herausziehen und können sich nicht durch Samen vermehren. Versuchen Sie, die Beikräuter mit Wurzeln herauszuziehen, nicht abzureißen. Es ist effektiver, öfters Jätdurchgänge einzuplanen, die dafür kürzer ausfallen, als wenige Lange.
Bild 3, Bildtext: Die Beikräuter in diesem Beet sind schon hochgewachsen und müssen dringend gejätet werden.
Copyright: Martina Liehl-Rainer „Natur im Garten“
Das Gießen als weitere Pflegemaßnahme lässt sich durch die richtige Pflanzenauswahl reduzieren. Trockenheitsverträgliche Arten brauchen nur in der Anwachsphase und bei längeren Trockenperioden zusätzliches Wasser. Düngen ist nur nach Bedarf erforderlich, am besten eignen sich Kompost und organische Garten- oder Staudendünger.
Sogenannte Pflegepläne helfen dabei, die Übersicht zu behalten. Tragen Sie darin alle Pflegeschritte ein, die regelmäßig durchgeführt werden müssen. Da die Pflege von Staudenbeeten aus den oben genannten Gründen komplex ist, braucht es bei der Pflege entweder Personen mit Fachwissen oder ein entsprechend geschultes Pflegeteam.
„Natur im Garten“ unterstützt Sie gerne mit kostenlosen Broschüren, Pflegeberatungen und Schulungen für den Bauhof. Beachten Sie alle Pflegeschritte, werden die Beete für etliche Jahre ein Hingucker sein.
Linktipps:
Broschüre Staudenpflanzungen im öffentlichen Grünraum
Praxistag Staudenbeete anlegen und pflegen für Bauhofmitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 30. April in Amstetten. Mehr Informationen
Geförderte Gestaltungsberatung für Gemeinden in Niederösterreich