Zehn Gemeinden aus Österreich nehmen an dem EU-Projekt Multiply teil. Damit setzten sie auf einen der wesentlichsten Schlüssel zum Erfolg im Klimaschutz auf lokaler Ebene: der Energieraumplanung. Auftakt fand in Perchtoldsdorf statt.
Multiply, also Vervielfache! So heißt das EU-Projekt, das österreichischen Gemeinden eine Plattform zum Erfahrungsaustausch in kommunaler Energieraumplanung bietet. Was dort multipliziert wird? Ideen, Inspiration und Erkenntnisse, von einer Gemeinde zur anderen. Denn ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg bei einer klimaschonenden Raumplanung liegt im Vereinen aller Kräfte. Die Energieraumplanung verbindet verschiedene Lösungen zum Klimaschutz in den Bereichen Mobilität, Energie und Landnutzung unter ganzheitlicher Betrachtung.
Nachhaltige Heizg’schichten und die grüne letzte Meile
Ziel des Multiply-Projektes ist es, Gemeinden von der Konzepterstellung bis zur Umsetzung zu begleiten. Und das in Form eines maßgeschneiderten Erfahrungsaustausches zwischen Vorreiter- und Nachahmer-Gemeinden. Dabei steht eine Raumplanung im Mittelpunkt, die eine Wärmeversorgung ohne Einsatz fossiler Energie und eine Mobilität der kurzen Wege gewährleistet. Mitte Februar fand zum Aufktakt des Projektes ein zweitägiges Treffen im niederösterreichischen Perchtoldsdorf statt.
Brainstorming für die grüne Zukunft
Ein „erfolgreicher Start“, wie sich Anja Stenglein, Mitorganisatorin der Workshops, freut. In Perchtoldsdorf trafen sich Gemeindevertreterinnen und -vertreter aus allen zehn teilnehmenden Orten: Knittelfeld, Liezen und Weiz in der Steiermark, Gablitz, Gerersdorf, Mank, Ober-Grafendorf, Spillern und natürlich Perchtoldsdorf in Niederösterreich sowie Rankweil in Vorarlberg.
Bebauungsvorschriften in Diskussion
Als Perchtoldsdorfer Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsreferent durfte Christian Apl seine Gemeinde vertreten. Auch er zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit: „Die erste Runde fand im Zeichen des Kennenlernens statt. Alle Beteiligten sind äußerst bemüht und engagiert. Auch die Kooperation mit dem Klimabündnis läuft sehr gut.“ In Perchtoldsdorf will man die Gelegenheit nutzen, um wichtige Grundlagenarbeit in Hinblick auf die neu zu formulierenden Bebauungsvorschriften und das Gesamtmobilitätskonzept zu leisten.
Zehn nehmen teil, 2.000 profitieren
Der nächste Workshop zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch wird im Frühjahr in Weiz stattfinden – Termin noch in Findung. Insgesamt soll es heuer noch sechs solcher Treffen geben. „Deren Ergebnisse helfen nicht nur diesen zehn Gemeinden, ihre Kimaschutzziele zu erreichen, sondern werden in weiterer Folge auch allen anderen österreichischen Gemeinden zur Verfügung gestellt“, erklärt Friedrich Hofer, Multiply-Projektleiter beim Klimabündnis. Damit eine Win-Win-Win-Situation.
– E. AYAZ