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Bundesländer

05.03.2020

Zentrale Themen beim Antrittsbesuch bei Susanne Raab

Die dritte Station im Reigen der Antrittsbesuche war bei Bundesministerin Susanne Raab im Palais Dietrichstein. Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl informierte die Ministerin zu Beginn des Gesprächs über die intensiven Bemühungen des Gemeindebundes mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu motivieren. Das seit 2007 bestehende, und von Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher – sie ist auch Vizepräsidentin im Österreichischen Gemeindebund – ins Leben gerufene, österreichweite Bürgermeisterinnen-Treffen sei ein wichtiger Baustein dafür.

Alfred Riedl, Susanne Raab und Gemeindebund-Generalsekretär Dr. Walter Leiss sprachen unter anderem über den Frauenanteil in der Kommunalpolitik und auch die neu entflammte Flüchtlingsdebatte.

Positive Entwicklung bei Frauenanteil im Gemeindeamt

„Wir haben aktuell 171 Bürgermeisterinnen, das entspricht einem Anteil von 8 Prozent – vor 20 Jahren waren es nur 45 Frauen an der Spitze der Gemeinden. Das ist eine positive Entwicklung und ein historischer Höchststand. Aber es gibt natürlich noch Luft nach oben“, sagt Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl. „Wir müssen Kommunalpolitikerinnen noch stärker motivieren Führungspositionen in den Gemeinden anzustreben. Denn gerade Bürgermeisterinnen sind starke Vorbilder für Frauen auch in anderen Berufsgruppen“, weiß Riedl aus Erfahrung.

Auszeichnung und Ausbildung

Im Gespräch mit BM Susanne Raab regte der Gemeindebund-Chef unter anderem eine österreichweite Auszeichnung für besonders engagierte Kommunalpolitikerinnen nach dem Vorbild von Deutschland an. Auch die Idee eines Kollegs mit dem Ziel der Informationsbeschaffung, der Vernetzung, des Mentorings und Empowerments für Kommunalpolitik wurde thematisiert.

Flüchtlingsdebatte im Blickpunkt

Neben den Frauen sind auch die Agenden der Integration wichtige Schnittpunkte und Arbeitsschwerpunkte des Gemeindebundes mit dem Ministerium von Susanne Raab. Das Thema der Integration gewinnt aufgrund der aktuellen Flüchtlingsdebatte wieder an Aktualität. Klar ist, die Gemeinden haben in den letzten Jahren schon sehr viel geleistet und gemeinsam mit vielen Freiwilligen viele Herausforderungen gemeistert. Bei all den Bemühungen hat man auch gemerkt, dass die Ehrenamtlichen auch an ihre Grenzen gestoßen sind. Deswegen gelte es auch in Zukunft ehrenamtliche Helfer und Netzwerke monetär wie ideell besser zu unterstützen.

„Die ehrenamtlichen Kräfte sind die Säulen des gesellschaftlichen Zusammenhalts in den Gemeinden“, sagte Alfred Riedl. Ohne sie gebe es kein Leben in den Gemeinden. Deswegen müsse das Ehrenamt gestärkt und deutlicher vor den Vorhang geholt werden. Auch eine Tour durch Österreich in besondere Vorzeige-Integrations-Gemeinden wurde beim Antrittsbesuch besprochen.

Gemeinsame Bemühungen hervorgehoben

BM Susanne Raab betonte die gemeinsamen Bestrebungen hinsichtlich der Stärkung der Frauen und des Ehrenamtes in den Gemeinden unterstützen zu wollen und bedankte sich für die Expertise und Partnerschaft mit dem Gemeindebund.

– S. PEISCHL

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