Die Region „Bad Ischl – Salzkammergut“ ist zur EU-Kulturhauptstadt gekürt worden. Als Nachfolger von Graz und Linz wird der österreichische Vertreter gemeinsam mit Tartu, der zweitgrößten Stadt Estlands, und der Stadt Bodo in Norwegen 2024 das europäische Kulturhauptstadt-Trio bilden.
Das Salzkammergut hat sich in der Schlussrunde gegen die zwei Mitbewerber Dornbirn und St. Pölten durchgesetzt und ist zur österreichischen EU-Kulturhauptstadt 2024 gewählt worden. Der zwölfköpfigen Jury sei die Entscheidung nicht leicht gefallen. Alle drei Bewerberstädte hätten gezeigt, wie man Kreativität mobilisieren kann.
Rund 20 Kultur-Gemeinden
Vor der Juryentscheidung hatten alle Bewerberstädte in den vergangenen Tagen die Möglichkeit, sich und ihre Kulturkonzepte zu präsentieren. Die drei Finalisten waren aus insgesamt 17 Bewerbern hervorgegangen. St. Pölten war dabei der einzige Bewerber, der als Stadt allein antritt, denn tatsächlich umfasst die Region „Bad Ischl – Salzkammergut“ rund 20 Gemeinden aus Oberösterreich und der Steiermark. Auch Dornbirn trat gemeinsam mit den Städten Feldkirch, Hohenems sowie dem Bregenzerwald an.
Fünf Jahre Vorbereitungszeit
„Salz und Wasser als DNA“ lautete das Motto des Salzkammerguts für den Titel als Europäische Kulturhauptstadt 2024. Mit vier Programmlinien konnte das Kulturkonzept punkten: „Macht der Tradition“, Kraft der Gegenkultur“, „Durst auf Rückzug“ und „Auswirkungen des (Hype)Tourismus“. Anhand dieser Punkte will man die vielfältige Kultur des Salzkammerguts präsentieren.
Gleichzeitig greifen die Gemeinden dabei die Probleme im ländlichen Raum mit der Abwanderung von jungen, gebildeten Menschen auf und sprechen auch die Überalterung der Bevölkerung an. Bad Ischl hat nun fünf Jahre Zeit, um das „Kulturkammergut“ vorzubereiten. Ein Budget von 21 bis 30 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Die Kosten werden dabei zu je einem Drittel von Bund, Land und der Kulturhauptstadtregion getragen.
2024 kommt Triumvirat
Nachdem Österreich schon 2003 mit Graz und 2009 mit Linz die EU-Kulturhauptstadt gestellt hat, kommt der Titel 2024 erneut in die Alpenrepublik zurück. Teilen muss sich das Salzkammergut ihn mit zwei anderen Städten: Die zweitgrößte Stadt Estlands, Tartu, und die norwegische Stadt Bodo stehen bereits als Kulturhauptstädte für 2024 fest. Heuer haben die italienische Stadt Matera und das bulgarische Plowdiw den Titel inne.
-E. SCHUBERT