Der Kärntner Gemeindebund-Präsident Peter Stauber und Bürgermeister von St. Andrä im Lavanttal hat diese Woche seinen Rücktritt aus allen politischen Funktionen bekannt gegeben. Er gehe mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“, doch er müsse jetzt auf seine Gesundheit achten und möchte mehr Zeit mit seiner Familie und Freunden verbringen. In der Stadtgemeine folgt ihm die derzeitige Vizebürgermeisterin Maria Knauder nach, im Gemeindebund wird der Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud Günther Vallant für die Nachfolge nominiert.
23 Bürgermeister, 7 Jahre Nationalrat, 5 Jahre Gemeindebund-Präsident
30 Jahre lang war Peter Stauber in der Kommunalpolitik aktiv, 23 davon als Bürgermeister der Stadtgemeinde St. Andrä im Lavanttal. Seit fünf Jahren vertritt Peter Stauber die Kärntner Gemeindevertreter als deren Präsident, davor war er sieben Jahre für SPÖ im Nationalrat. „Von allen Facetten meiner politischen Tätigkeit war die Funktion des Bürgermeisters die interessanteste Aufgabe“, sagt der scheidende Bürgermeister und Gemeindebund-Präsident. 30 Jahre sind eine lange Zeit, die man nicht leicht hinter sich lässt. Deswegen gehe er mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“. Weinend deswegen, „weil ich mit Leib und Seele Bürgermeister und Kommunalpolitiker bin“. Lachend deswegen, „weil ich mehr auf meine Gesundheit achten muss und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen möchte“, so der 67-Jährige.
Kommunalpolitiker mit Leib und Seele
Der Hauptbeweggrund in die Kommunalpolitik zu gehen war für Peter Stauber die „Freude und Liebe mit Menschen und für Menschen zu arbeiten.“ Das habe er schon während seines Berufes als Lehrer für Sport, Musik und Englisch in der NMS St. Andrä geliebt und gelebt. „Ich bin einfach gern in Kontakt mit Menschen, egal ob es einfache oder hoch gebildete Menschen sind“, sagt er. Durch seine Tätigkeit als Lehrer und Musiker habe er einen hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung gehabt“, erinnert sich Stauber zurück. Diese Tatsache sei ihm für sein Amt als Bürgermeister sicher Zugute gekommen“, meint er.
Umsetzen und Gestalten vor Ort als Antrieb
Darüber hinaus war für ihn das direkte Umsetzen und Gestalten von Projekten vor Ort ein großer Antrieb für das Bürgermeisteramt. „Von der Bevölkerung bekommt man immer sofort Rückmeldung, ob das passt, was wir in der Gemeinde entschieden haben, oder nicht“, so Stauber. Wie jede andere Funktion habe auch das Bürgermeisteramt schöne und schwierige Seiten. „Auch Kritik ist wichtig, wenn man darüber diskutieren kann“, sagt Peter Stauber.
Leuchtturmprojekte in der Ära Stauber
Zu seinen Leuchtturmprojekten in seiner Ära als Bürgermeister zählen für Peter Stauber der Industrie- und Gewerbepark mit 25 Betrieben, der Neubau des Kultur- und Rathauses sowie die Sanierung aller Schulen. „Mir war aber auch wichtig, dass jedes Kind in St. Adrä einen Kindergartenplatz bekommt“, sagt er. Betreubares Wohnen hat er genauso in die Stadtgemeinde geholt, wie aktuell ein zweites Wohnheim für alte Personen aber auch behinderte Menschen.
Überparteilichkeit im Vordergrund
Bei all den Plänen, Entscheidungen und Beschlüssen in der Gemeinde ist ihm die Überparteilichkeit für ihn im Vordergrund gestanden. „Wir haben alle Beschlüsse gemeinsam geplant und beschlossen und sie dann auch zu 99 Prozent einstimmig beschlossen“, sagt Peter Stauber.
Zusammenarbeit im Österreichischen Gemeindebund gut und konstruktiv
Die Arbeit im Österreichischen Gemeindebund ist für Peter Stauber immer von „guter und konstruktiver Zusammenarbeit“ geprägt gewesen – „auch mein Verhältnis zu Präsident Riedl war immer gut und freundschaftlich“, so der scheidende Präsident. „Die Forderungen der Kärntner Gemeinden wurden auf höchster Ebene immer wohlwollend aufgenommen und vertreten. Auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen in den anderen Bundesländern war für mich immer sehr gut und wichtig“, sagt Peter Stauber.
Nachfolge geklärt
Am 30. Juni wird Peter Stauber das letzte Mal die Gemeinderatssitzung in St. Andrä leiten, bevor er zurücktritt. In der Gemeinde folgt ihm die derzeitige Vizebürgermeisterin Maria Knauder nach. Im Gemeindebund wird der Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud Günther Vallant für die Nachfolge nominiert.
Pläne für die Zukunft
In seiner Zeit nach der Politik will Peter Stauber vor allem auf seine Gesundheit achten, Sport treiben und reisen. „Ich freue mich aber auch sehr, mehr Zeit mit meiner Familie und meinen 4 Enkelkindern zu verbringen“, so Peter Stauber.
-S. PEISCHL-