Urnenbestattungen nehmen stark zu und so ist manche Gemeinde gefordert neue Urnen-Anlagen zu bauen. Meist sind das Kolumbarien (Urnenwände). Für die Friedhofsverwaltung ist die Errichtung mit sehr hohen Kosten verbunden – der Wunsch nach Individualität und ökologisch wertvollen Varianten bietet aber einige Alternativen – wir stellen diese vor.
Zu 10, 15, oder sogar 20% gingen Erdbestattungen zurück, wird immer wieder aus den Gemeinden berichtet. Das bringt einerseits Probleme mit heimgefallenen Gräbern, aber zusätzlich entstehen auch Kosten für den Bau neuer Urnen-Anlagen. Ein Kolumbarium, also eine Urnen-Anlage mit Fächern, kann von den Errichtungskosten her leicht einige 10.000 € verschlingen. Vielleicht ist als Alternative die Möglichkeit für die Errichtung einer Naturbestattungsanlage auf Ihrem Friedhof vorhanden. Die Kosten sind um das Vielfache günstiger und die Akzeptanz ist sehr hoch.
Die einfachste Möglichkeit: der Fried-Baum
Das Pflanzen eines regionaltypischen Baums auf einer Erweiterungsfläche kann 10-15 und auch mehr Urnengräbern einen schönen Platz bieten. Ob um den Baum herum die Urnen versenkt werden und eine kleine Platte an die/den Verstorbene/n erinnert, oder eine Plakette an den Baum angebracht wird ist davon abhängig, wie personalisiert der Ort der Bestattung gewünscht ist. Für eine Baumpflanzung eines etwas größeren Baums kommen zu den Pflanzkosten natürlich die Kosten für die Anwuchspflege hinzu.
Auch einfach: die Blumenwiese
In Prinzersdorf bei St. Pölten kann eine wunderschöne Blumenwiese besucht werden. Auch diese Wiese ist eigentlich ein Urnenhain, denn für die Bevölkerung gibt es die Möglichkeit sich hier bestatten zu lassen. Eine Trockenmauer im Hintergrund bildet den optischen Rahmen und die ersten Bestattungen gab es auch schon. Die Blumenwiese wird 2x pro Jahr gemäht und das Mähgut abtransportiert um die Fläche mager und somit blütenreich zu erhalten.
Obstbaum- und Weinkreise
Was wie eine fröhliche Runde klingt, ist eigentlich eine kreis- oder hufeisenförmige Anlage von kleinkronigen Obstbäumen oder Weinreben, bei der die Möglichkeit besteht einen Baum, oder eine Rebe als Bestattungsort auszuwählen. Mehrfachbelegungen sind natürlich auch möglich. Kleine Plaketten, oder Schilder an den Pflanzen erinnern an die Verstorbenen. Diese Form der Bestattung wird sehr gerne angenommen, wie am Beispiel eines Naturfriedhofs in Niederbayern zu sehen. Praktisch alle Plätze sind belegt und neue Kreise werden gerade gepflanzt.
Etwas aufwändiger, aber hinterlässt auch mehr Eindruck: das „Hochbeet“
Nein, kein klassisches Hochbeet aus Holz für Gemüse. Hier wird eine etwa 30-50 cm hohe Trockensteinmauer kreisförmig, elliptisch, oder rechteckig aufgebaut. Diese dient auch der Erinnerung an die Bestatteten durch angebrachte Schilder. In dieser geschlossenen Mauer wird etwas erhöht ein Rosen- oder Staudenhügel angelegt. Das Ganze erinnert eher an einen Park und das ist auch so gewollt. Mehrere „Hochbeete“ bilden ein schönes Ensemble am Friedhof. Die Urne wird in den Randbereichen des Beets hinter der Mauer oder im Boden davor beigesetzt.
Vom Friedhof zum Friedpark
Wie eine eher parkähnliche Struktur aussehen kann ist in den Gemeinden Ravelsbach und Gänserndorf zu sehen. Auch wenn hier keine Hochbeete stehen, sind diese Erweiterungen der Friedhöfe unbedingt eine Reise wert. Für Menschen, aber auch für viele Tiere, werden so wunderschöne Flächen geschaffen. Mehr dazu im Kommunalnet-Artikel „Naturoase Friedhof“ unter https://www.kommunalnet.at/news/einzelansicht/der-friedhof-naturoase-fuer-mensch-und-tier/news/detail.html?cHash=06c1bf039a9e3da64ee516364d38b440&no_cache=1&sword_list%5B0%5D=friedpark , https://www.kommunalnet.at/news/einzelansicht/naturoase-friedhof-oase-der-ruhe-oase-der-natur/news/detail.html?cHash=ea3ba01d361eca0df9358275fb56ecab&no_cache=1&sword_list%5B0%5D=friedhof und im Experten-Talk unter https://youtu.be/Nrw__zGxObo
Am 27.11.2020 findet um 9:00 ein kostenloses Webinar zum Thema „Umgestaltung von Friedhöfen“ statt. Anmeldung und Infos dazu unter:
www.naturimgarten.at/gemeinde-webinare
Mehr Information erhalten Sie beim “Natur im Garten” Grünraumservice unter der Telefonnummer 02742-74333 oder per E-Mail unter gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)