© BKA Dragan Tatic

Bundesländer

Coronavirus

14.12.2020

Massenstests in Österreich – nun folgt die zweite Runde

Am vergangenen Wochenende wurden nach Vorarlberg und Tirol nun auch in den übrigen Bundesländer die erste Runde der freiwilligen Corona-Massentestungen  flächendeckend durchgeführt. Die höchste Beteiligung an den Massentests gab es in Niederösterreich mit 37,8 Prozent, gefolgt von Tirol (32,05 Prozent), Vorarlberg (31,33 Prozent), Salzburg (28,4 Prozent), dem Burgenland (28,2Prozent), Oberösterreich (25,2 Prozent), der Steiermark (20,7 Prozent) und Kärnten (19 Prozent). Das Schlusslicht hinsichtlich der Beteiligung bildete Wien mit 13,5 Prozent. Der Großteil der getesteten Bevölkerung war negativ, in nahezu allen Bundesländern lag der Anteil der positiv getesteten unter einem Prozent. Auch wenn die Verantwortlichen in allen Bundesländern mit einer höheren Beteiligung der Bevölkerung an den Massentests gerechnet haben, wurde seitens der Regierung in Abstimmung mit den Landeshauptleuten bereits ein Termin für die zweite Runde der Massentestungen festgelegt – und zwar für 8. bis 10. Jänner

Vorarlberg machte den Anfang bei den Massentests

Den Anfang der Massentests in Österreich machte am ersten Dezember-Wochenende unser westlichstes Bundesland Vorarlberg. 105.260 Personen kamen im Ländle zu den 80 Teststationen. Bezogen auf die 344.916 Testberechtigten lag die Teilnahmequote bei 31,33 Prozent, 0,45 Prozent der Tests fielen positiv aus. Landeshauptmann Markus Wallner sprach bei den Massentests in seinem Bundesland von einem „wichtigen Schritt in der Pandemiebekämpfung“. Man könne mit der Teilnahme zufrieden sein, zudem habe die Organisation hervorragend funktioniert. Das aufgesetzte System werde auch im kommenden Jahr bei weiteren Testaktionen und Impfungen gute Dienste leisten, so Wallner.

Tirol  bietet dauerhaft Antigentests an

In Tirol nahmen 220.713 Personen an den Massentestungen teil, das sind 32,05 Prozent der Testberechtigen. 0,28 von ihnen wiesen ein positives Ergebnis auf. Landeshauptmann Günther Platters Reaktion auf die Tests: „Wir konnten mit der Massentestung erreichen, dass Tausende nicht angesteckt werden.“ So würden Infektionsketten durchbrochen. Die Organisation habe reibungslos funktioniert. Um auch über die Weihnachtsfeiertage zu verhindern, dass die Infektionszahlen erneut in die Höhe gehen, kündigte Platter ab 19. Dezember weitere Gratis-Testmöglichkeiten für die Tiroler Bevölkerung an. Demnach soll es in jedem Bezirk eine Teststraße geben. Interessierte können sich telefonisch oder online ab 16. Dezember anmelden.

Salzburg kann sich Anreize vorstellen

In Salzburg ließen sich 124.955 Menschen testen, das sind 28,4 Prozent der Testberechtigten. Die Zahl der positiv getesteten lag bei 0,4 Prozent. Landeshauptmann Wilfried Haslauer hatte sich gut doppelt so viele Teilnehmer für die kostenlosen Tests erhofft. Er denke daher über die vom Bund ins Spiel gebrachten Anreizsysteme nach, mehr Menschen zu den Massentests zu bringen. Für Haslauer sei die Idee 50 Euro pro Test an Interessierte zu geben, durchaus finanzierbar. Auch das „Freitesten“ aus Quarantäne-Gebieten sieht Haslauer als Option für Testmuffel.

Niederösterreich hat die höchste Beteiligung

Niederösterreich verzeichnet mit 573.704 Testungen und 37, 8 Prozent der Testberechtigten, die höchste Beteiligung im Bundesländer-Ranking. Nur 0,15 Prozent von ihnen waren dabei positiv. Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf zog eine zufriedene Bilanz über das Testwochenende. „Fast 600.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher haben sich am dritten Adventwochenende im Interesse der eigenen Gesundheit und auch zum Schutz ihrer Mitmenschen testen lassen. Damit wurde ein wichtiger Beitrag geleistet, die Infektionsketten zu brechen.“

Steiermark denkt über Maskenpflicht im Freien nach

Auch in der Steiermark haben sich die Landespolitiker durchaus mehr Beteiligung für die Massentestungen erhofft.155.000 Steirer beteiligten sich an den Tests, da sind 20,7 Prozent der Testberechtigten, 0,4 Prozent von ihnen wurden positiv getestet. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer will nun für die Steiermark über eine Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen im Freien diskutieren. „Ich wäre auch für eine Impflicht im nächsten Jahr“, so der Landeshauptmann.

Kärnten will weiterhin Massentests, setzt bei Impfung auf Freiwilligkeit

In Kärnten haben 105.081 Menschen bei den Massentests teilgenommen. Das sind 19 Prozent der Testberechtigten. 0,5 Prozent von ihnen waren positiv. Landeshauptmann Peter Kaiser wolle weiterhin an den Massentestungen festhalten. Er spricht sich allerdings gegen eine Impflicht aus, wie sie sein steirischer Landeshauptmann-Kollege Hermann Schützenhöfer befürwortet. „Jeder muss die Möglichkeit haben, selbst für sich zu entscheiden,“ sagt Kaiser. Er hoffe aber, dass möglichst viele die Impfung nutzen werden.

In Oberösterreich ging ein Viertel der Bevölkerung zum Test

In Oberösterreich haben von Freitag bis Montag 315.281 Menschen an den Massentests teilgenommen, das sind 25,2 Prozent der Testberechtigten. „Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch nochmals allen Organisationen, die uns hier bei der Umsetzung tatkräftig unterstützt haben. Derart breit angelegte Testungen sind ein Kraftakt für alle Beteiligten, daher ist es umso schöner zu sehen, dass der Ablauf reibungslos funktioniert hat. Neben den Städten und Gemeinden, dem, Rotem Kreuz, Samariterbund, Freiwilligen Feuerwehren, dem Österreichischen Bundesheer und der Polizei gilt der Dank natürlich auch jenen 7.000 Landsleuten, die die Testungen vor Ort abgewickelt haben“, betonen Landeshauptmann Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.

Wien trotz Schwierigkeiten zufrieden

In Wien haben in den vergangenen zehn Tage 234.889 Personen an den Massentests teilgenommen, das entspricht 13,5 Prozent der Testberechtigten. Neben Schwierigkeiten bei der Anmeldung für ältere Menschen und anfänglichen IT-Problemen, spart Gesundheitsstadtrat Peter Hacker  nicht mit Lob: „Ich bin wirklich sehr zufrieden, vor allem was auch vor Ort passiert. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Organisationen funktioniert wirklich vorbildlich“, sagte Hacker.

Im Burgenland haben sich 77.525 Menschen bei den Massentests beteiligt, das sind 28,2 Prozent der Testberechtigten. „Die Corona-Massentests konnten nur durch einen großen gemeinsamen Kraftakt im Land bewältigt werden. Ich danke allen, die im Burgenland durch ihren Einsatz zum Gelingen dieser Aktion beigetragen haben“, sagt Landeshautpmann Hans Peter Doskozil. Und er spart auch nicht mit Kritik: „Ohne die Versäumnisse des Bundes wäre die Beteiligung im Burgenland und auch in ganz Österreich bestimmt höher gewesen“, ist Doskozil überzeugt. Konkret kritisiert er die mangelnde Kommunikation des Bundes mit den Ländern im Vorfeld der Testungen. Das Burgenland werde sich weiterhin an Gratistestungen und wenn es soweit ist, auch an Impfaktionen beteiligen. Dem Landeshauptmann fehle jedoch eine bundesweite Gesamtstrategie.

– S.PEISCHL (Quelle: ORF, APA, Standard)

 

MEHR ZUM THEMA

Gemeindebund: „Massentests sind wichtige Maßnahme zur Bekämpfung der Corona-Pandemie“

Verschärfte Corona-Regeln über die Weihnachtsfeiertage und Silvester!

Massentests in Österreich: Welches Bundesland wann testet

© Copyright - Kommunalnet