Der Feuerbrand ist eine Krankheit die man eher vom Obst- und Gartenbau kennt. Es handelt sich um eine bakterielle Krankheit, die – anders als die vor einigen Wochen hier beschriebene Zweigmonilia – vor allem Kernobstgewächse befällt.
In vielen Gemeinden gibt es Zierpflanzen, die zu den gefährdeten Pflanzen zählen. Dazu gehören: Zieräpfel und –birnen, Felsenbirnen, verschiedene Mispeln, Weiß-, Rot- und Feuerdorn, Mehlbeere, Eberesche, Zierquitten, sowie die weitverbreiteten Felsenmispeln (Cotoneaster).
Was ist so schlimm am Feuerbrand? Er ist eine bakterielle Krankheit, gegen die es kein Heilmittel gibt und die leicht weiterverbreitet werden kann. Die befallenen Pflanzen sterben meist früher oder später ab. Aus diesem Grund sollten potenzielle Wirtspflanzen im Auge behalten werden, Krankheitsherde möglichst schnell erkannt und ausgeschnitten, oder bei einem starken Befall die Pflanzen komplett entfernt werden. Gemäß der NÖ Pflanzenschutzverordnung muss jeder Verdacht auf Feuerbrand am zuständigen Gemeindeamt gemeldet werden. Jede Gemeinde hat einen geschulten Sachverständigen für Feuerbrand, der die Pflanzen begutachtet und ggf. die Rodung der Pflanzen oder Schnittmaßnahmen anordnet. Die Pflanzen oder das Schnittgut müssen aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr an Ort und Stelle verbrannt oder in geschlossenen Behältnissen geeigneten Verbrennungsanlagen zugeführt werden.
Wie erfolgt die Infektion und wie erkennt man Feuerbrand? Meist erfolgt die Infektion im Frühling, wenn Insekten das Bakterium (Erwinia amylovora) in die Blüten tragen. Infektionen können aber auch über kontaminiertes Schnittwerkzeug von Pflanze zu Pflanze übertragen werden. Deshalb sollte man Astscheren vor der Arbeit an einem neuen Baum desinfizieren.
Feuerbrand erkennt man daran, dass sich Blätter und Blüten von der Spitze weg dunkelbraun bis schwarz verfärben. Sie schauen wie mit Feuer versengt aus. – Daher der Name! Zusätzlich krümmen sich die erkrankten Triebspitzen hakenartig nach unten, bei hoher Luftfeuchtigkeit treten zähflüssige Tropfen aus Bakterienschleim aus den Zweigen heraus und verfärben sich nach einiger Zeit bernsteinfarben.
Vorbeugende Maßnahmen sind neben der Desinfektion des Schnittwerkzeuges Blütenspritzungen mit Mikroorganismen bzw. Pilzpräparaten (Blossom Protect, Aureobasidium pullulans). Diese besetzen in der Blüte Stellen, über die das Feuerbrandbakterium die Pflanze sonst infizieren würde. Ratsam ist es, im Gemeindegrün weniger anfällige Gehölze zu pflanzen – davon berichten wir in unserem nächsten Beitrag.
Weitere Infos beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333
Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)