Natur im Garten

NaturimGartenTipps

05.09.2023

Blumenwiesenaussaat im Herbst

Motiviert durch den bunten und vielfältigen Anblick gelungener öffentlicher Blühwiesenaussaaten probieren etliche Gemeinden ebenfalls Blumenwiesen auf öffentlichen Flächen anzubauen. Dabei gibt es ein paar Grundregeln zu beachten.

Der Jahreszeit entsprechend werden wir in diesem Beitrag den richtigen Zeitpunkt und die Auswahl des Saatgutes näher beleuchten.

Der optimale Zeitpunkt

Der optimale Zeitpunkt zur Neuanlage einer Blumenwiese ist der Herbst, solange es die Witterung zulässt und kein Schnee den Boden bedeckt. Der Grund dafür ist, dass im Herbst bessere Keimbedingungen herrschen als im fortgeschrittenen Frühling, oder im Sommer. Wenn es heiß und trocken ist, vertrocknet die aufgehende Saat rasch. Gewitter und Platzregen können das Saatgut zusätzlich wegschwemmen. Bei wärmeren Temperaturen wächst außerdem das Unkraut besonders gut und schnell und überwuchert die aufgehende Saat der Wiesenkräuter.

Im Gegensatz zu lange anhaltenden Trockenperioden im Sommer, wird es ab September in der Nacht durch den Tau immer wieder feucht, auch wenn es keinen Regen gibt. So kann sich die Ansaat, wenn sie erst einmal gekeimt ist, gut weiter entwickeln. Der Herbsttermin kommt außerdem den vielen „Frostkeimern“ unter den Wiesenkräutern zugute, die einen Kältereiz zum Keimen benötigen.

Darauf müssen Sie beim Einkauf achten

Achten Sie beim Einkauf darauf nur heimisches, standortgerechtes Naturwiesensaatgut zu kaufen. Viele Blühmischungen, oder „Bienenweidemischungen“, bestehen vielfach aus einjährigen Kulturpflanzen, die bald wieder von der Fläche verschwinden. Das Saatgut sollte maximal 25% Gräsersamen enthalten. Ideal sind Mischungen die mindestens 50% mehrjährige Kräuter, wie etwa Wiesensalbei, Margerite, oder Witwenblume, enthalten. Zur Überbrückung im ersten Jahr mischen manche Anbieter einjährige Arten wie z.B. Kornblumen, Kornrade, oder Klatschmohn dazu. Diese Arten verleihen der Fläche schon im ersten Jahr einen schönen Blühaspekt, bis sich dann die mehrjährigen Kräuter im zweiten Jahr durchzusetzen beginnen.

Weitere Fehler, die oft nicht zum gewünschten Erfolg führen, sind das Einstreuen von Saatgut in bestehende Rasenflächen, oder das tiefe Einarbeiten der Samen in den Boden. Wiesenkräuter sind Lichtkeimer, deren Samen auf feinkrümeligen, offenen Boden (3g/m²) gestreut und anschließend eingewalzt werden.

Kostenlose Vor-Ortberatungen zur Anlage und Pflege von Blumenwiesen können Sie am „Natur im Garten“-Telefon (02742-74333) buchen, Informationen zum Nachlesen und ein Verzeichnis von Saatgutanbietern finden Sie unter www.naturimgarten.at/infoblatt-blumenwiese

Bernhard Haidler, Natur im Garten

 

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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