Natur im Garten

NaturimGartenTipps

30.08.2021

Im Herbst keine Dünger ausbringen

In der Werbung werden zu dieser Jahreszeit öfters Herbstdünger angepriesen und Privatgärtner oder Grünraumpfleger dadurch motiviert jetzt „noch schnell“ verschiedene Pflanzen zu düngen. Wie sinnvoll ist das?

Überlegen wir doch wie sich Pflanzen im Jahreskreislauf entwickeln! Im Frühling treiben sie aus, entfalten neue Blätter und Triebe. Das Wachstum nimmt im Sommer seinen Lauf, dazu entziehen die Pflanzen dem Boden Nährstoffe wie z.B. Phosphor, Stickstoff oder Kalium. Im Herbst bereiten sie sich auf die Winterruhe vor, um den kalten Winter zu überdauern. Sehr viele Pflanzen werfen ihre Blätter ab. Logisch also dass Pflanzen – abgesehen von Immergrünen – im Spätherbst und im Winter keine Photosynthese betreiben. Folglich werden dann auch keine Nährstoffe  aufgenommen.

Was also passiert mit Düngern die im Herbst ausgebracht werden? Sie werden von den Niederschlägen ausgewaschen, versickern z.B. in Form von Nitrat ins Grundwasser oder werden oberflächlich abgeschwemmt. Das ist nicht nur Geldverschwendung, zusätzlich werden das Grundwasser oder Oberflächengewässer belastet.

Wesentlich sinnvoller ist es, die Beete im Herbst mit einer dünnen Mulchschicht aus organischem Material (Grasschnitt, Laub o.ä.) zu versorgen. So ist der Boden vor extremen Witterungsereignissen geschützt. Der Mulch wirkt wie eine Decke unter der  Mikroorganismen und Bodentiere gut geschützt sind und noch länger den Mulch fressen und abbauen können. Mit ihren Ausscheidungen erzeugen sie wertvolle Ton-Humuskomplexe die Nährstoffe speichern. Diese stehen den Pflanzen dann in der Vegetationszeit zur Verfügung.

Mit dem Düngen beginnt man im öffentlichem Grünraum am besten im März. Knapp vor Beginn der Vegetationsperiode werden Rosen, Stauden oder andere nährstoffhungrige Pflanzen mit organischem Dünger versorgt.

Eine Ausnahme bilden kaliumbetonte Dünger, mit denen der Rasen für den Winter gekräftigt werden kann. Kalium macht die Zellen widerstandsfähiger und frosthärter. Daher kann Kalium auch noch im Herbst ausgebracht werden.

„Natur im Garten“ – Gemeinden verwenden generell organische Dünger auf Basis von Hornspänen oder pflanzlichen Ausgangsstoffen wie Pressrückstände von Ölsaaten oder Kompost. Diese Dünger haben eine Langzeitwirkung weil sie von Bodenorganismen erst aufgearbeitet werden müssen. Sie stellen die Nährstoffe dann zur Verfügung, wenn die Pflanzen austreiben. Wogegen chemisch – synthetische Mineraldünger, die aus wasserlöslichen Nährsalzen bestehen, sehr leicht ausgewaschen werden können.

Nähere Infos unter www.naturimgarten.at/infoblatt/mulchen

sowie am Natur im Garten-Telefon (02742-74333)

 

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

MEHR ZUM THEMA

Pilzerkrankungen an der Rose

Pilzkrankheiten an Obst- und Zierbäumen: Monilia Spitzendürre

Rasenkrankheiten: Schneeschimmel – was tun?

© Copyright - Kommunalnet