Georgien galt bereits lange vor der Coronakrise als spannender Geheimtipp unter den Viel-Reisenden: Das Land ist die Schnittstelle zwischen Europa und Asien und umfasst sowohl urige Bergdörfer im Kaukasus als auch weitläufige Strände am Schwarzen Meer. Drei einzigartige georgische Städte, von der Küste bis ins Gebirge, machen sich jetzt auf die Suche nach österreichischen Partnergemeinden. Sie wollen sich austauschen und voneinander lernen.
Herrschaftlich residieren in Zugdidi
Die Gemeinde Zugdidi liegt im Westen Georgiens an der administrativen Grenze zu Abchasien (und grenzt damit an eines der beiden abtrünnigen Gebiete; das heißt die Region steht nicht mehr unter georgischer Kontrolle, sondern betrachtet sich als selbständigen Staat). Das Gebiet Zugdidi umfasst die Stadt Zugdidi und 48 umliegende Dörfer und damit insgesamt rund 120.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Hauptattraktion der Region ist der Dadiani-Palast, und daran anschließend ein botanischer Garten. Zugdidi ist eher landwirtschaftlich geprägt, unter anderem durch den Haselnuss- und Blaubeeranbau und der Viehzucht. Die Gemeinde hat hohe Ambitionen, den Tourismus auszubauen, und würde sich daher vor allem den Austausch mit österreichsichen Tourismusorten wünschen. Auch die renommierte österreichische Autorin Bertha von Suttner wusste die Schönheit der Stadt zu schätzen – sie hat einige Zeit in Zugdidi gewohnt. Insgesamt verbrachte sie mehr als acht Jahre in Georgien.
Apfelkuchen und Stalin in Gori
Gori ist die Hauptstadt einer Provinz in Zentralgeorgien. Die Stadt liegt nordwestlich der georgischen Hauptstadt Tiflis und grenzt an die Region Süd-Ossetien (ebenfalls nicht unter Kontrolle der Regierung in Tiflis). Gori ist landesweit bekannt als Geburtsort von Josef Stalin. Das Stalin-Museum in Gori setzt sich kritisch mit dessen Leben und Schaffen auseinander. Eine weitere der Gori-Attraktionen ist das Höhlendorf Uplistsiche, das noch vor Christus eine Station an der berüchtigten Seidenstraße war. Die Stadt konzentriert sich bisher wirtschaftlich auf die Baumwollindustrie und den Apparatebau. Künftig soll auch der Apfelanbau eine größere Rolle spielen.
Küstenflair im Las Vegas des Kaukasus
Auch die georgische Stadt Batumi hat Interesse an einer Partnerschaft mit einer österreichischen Gemeinde bekundet. Batumi ist die zweitgrößte Stadt des Landes, und wird auch gerne das „Las Vegas des Kaukasus“ genannt. Neben der romantischen Altstadt und den modernen Wolkenkratzern säumen nämlich auch eine Reihe von Casinos das Stadtbild. In der Hafenstadt am Schwarzen Meer befindet sich außerdem der Sitz eines Bistums der Georgischen Orthodoxen Kirche. Batumi zählt bereits einige Städte als Partner, darunter etwa Rostock in Deutschland oder New Orleans in den USA. Nun will die Hafenstadt sich auch mit einer österreichischen Gemeinde vernetzen.
Sie haben Lust sich mit einer der georgischen Städte zu vernetzen? Dann schreiben Sie bitte ein kurzes Mail an redaktion@gemeindebund.gv.at! Wir leiten Ihr Ansuchen weiter.
– E.AYAZ