Natur im Garten

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14.09.2021

Gemeinden vor den Vorhang: Mobilität und kühlendes Grün

In der Stadtgemeinde Mistelbach wurde eine „Mobilitätszentrale“ neu geschaffen und dabei die Grünflächen ansprechend und klimafreundlich gestaltet. Lindenbäume wurden erhalten, Staudenbeete gepflanzt und die Wartehäuschen begrünt. Vorbildlich!

Die Stadtgemeinde hat 2020 den Busbahnhof vom Hauptplatz zum Bahnhof verlegt. Mit der Zusammenführung der Standorte entstand eine „Mobilitätszentrale“. Ziel war es, für die Öffi-Nutzerinnen bzw. Nutzer der Umstieg zwischen den beiden Verkehrsmitteln zu vereinfachen. Mit der Zusammenlegung war auch eine Umgestaltung der Grünflächen rund um den Bahnhof verbunden.

Eine der Prioritäten dabei war es, die bestehende, über 100 Jahre alte Lindenallee zu erhalten. Alte Lindenbäume haben nicht nur einen hohen Wert als Lebensraum für Vögel und Insekten. Durch die Beschattung und Verdunstung kühlen sie die Umgebung. Damit wird an heißen Sommertagen einer Überhitzung vorgebeugt. Würden Bäumen neu gepflanzt, braucht es Jahrzehnte um dieselbe Klimawirkung zu erzielen!

Die Mistelbacher Bäume werden laufend durch einen Baumsachverständigen für den Baumkataster begutachtet und regelmäßig Pflegemaßnahmen durchgeführt. Eine Linde war bereits massiv geschädigt und musste entfernt werden. Die Bus-Haltestellen wurden in Folge so angeordnet, dass kein gesunder Baum gefällt werden musste. Zwei Linden wurden neu gepflanzt, einer davon im Schwammstadtprinzip.

Ansicht auf den Bahnhof und die Busplätze
Copyright: Josef Schimmer

Auch die vorhandenen Sträucher und Stauden wurden während des Umbaus weitgehend geschont und mit hitzeverträglichen Pflanzen ergänzt. Niedrig bleibende Sträucher dienen als Abgrenzung zwischen Parkplatz und Gehweg. Die Baumscheiben wurden mit pflegeleichten Stauden ansprechend bepflanzt. Auch die Wartehäuschen haben zum Teil eine Begrünung bekommen: die Dächer sind mit robusten Fetthennen (Sedum-Arten) bepflanzt.

Die Nutzung des Regenwassers hat bei der Neugestaltung ebenfalls eine Rolle gespielt. Die Pflastersteine wurden nur in Schotter verlegt und lassen somit Versickerung zu. Das Regenwasser wird vom Gehsteig in die Beete und zu den Bäumen geleitet.

In Summe ist bei der Umgestaltung ein nutzerfreundlicher und ansprechend begrünter Verkehrsknoten entstanden, bei dem auch an Hitzetagen ein angenehmer Aufenthalt möglich ist.

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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