(Titelbild Copyright: Dr. Christa Lethmayer / AGES)
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) stammt ursprünglich aus Ostasien und wurde vermutlich mit Bau- und Verpackungsholz nach Mitteleuropa eingeschleppt. Er ist ein gefürchteter Baumschädling, weil er vitale Bäume befällt und zum Absterben bringt.
Genau genommen sind es eigentlich die Käferlarven, die mit ihrer Fraßtätigkeit den Baum absterben lassen können. Die Larven fressen zunächst im Bereich des Kambiums – das ist eine schmale Zellschicht, die für das Dickenwachstum des Baumes verantwortlich ist. Dieser Bereich stirbt dadurch ab. Nach dem dritten Larvenstadium bohren sich die Larven ins Holz und legen dabei bis zu drei Zentimeter breite Gänge an. Dadurch wird der Baum in seiner Statik geschwächt, wodurch Äste oder Kronenteile abbrechen können.
In Europa zählen viele Laubgehölze zu den Wirtsbäumen des Asiatischen Laubholzbockkäfers, so etwa Ahorn, Pappel, Weiden, Rosskastanie, Obstgehölze, aber auch Birke, Buche und Platane.
Typische Anzeichen eines Befalls sind grobspäniges Bohrmehl am Stammfuß oder an Rindenschadensstellen, sowie kreisrunde ca. 1cm große Ausfluglöcher, aus denen die fertig entwickelten Käfer aus dem Holz schlüpfen.
Im Holz sind beim Durchschneiden große Larvengänge mit einem Durchmesser von bis zu drei Zentimetern im ganzen Holzkörper zu entdecken, hauptsächlich aber im Stammbereich und in der Krone.
Der sicherste Beweis für das Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers ist die Sichtung der erwachsenen Tiere (ab Mai/Juni bis Sept./Okt). Die Käfer sind schwarz mit rund zwanzig über den Körper verteilten hellen Flecken. Die auf blauem Untergrund schwarz-weiß geringelten, elfsegmentigen Fühler sind beim Männchen 2,5 mal länger als der 2,5 – 4cm lange Körper, beim Weibchen sind sie 1,3 mal länger als der Körper.
Die Gefahr, die von dem Käfer für unsere Laubbäume ausgeht, ist so groß, dass er als Quarantäneschädling eingestuft ist. Ein Befall oder Verdacht muss sofort dem Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes gemeldet werden, der dann die Verdachtsfälle überprüft. In Österreich sind bis dato 2 Vorkommen, nämlich in Braunau und in der Nähe von Geinberg entdeckt worden, die aber beide durch Rodungen unter Kontrolle gebracht werden konnten.
Nähere Informationen zum Download:
https://www.bfw.gv.at/wp-content/uploads/2015_asiatischer_laubholzbockkaefer_bfw-infofolder.pdf
https://www.bfw.gv.at/wp-content/uploads/alb_clb_verwechslung_neu_200911.pdf
Weitere Infos beim Grünraumservice am “Natur im Garten” (02742/74 333) und unter www.naturimgaten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)