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21.09.2022

„Girls in Politics“: Mädchen begleiten Bürgermeisterinnen im Alltag

Im Rahmen eines ersten Austauschs per Videokonferenz fiel am 13. September 2022 der Startschuss für das Projekt „Girls in Politics“. Die Initiative von der Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung im Bundeskanzleramt und dem Österreichischen Gemeindebund soll Mädchen für die Gemeindepolitik motivieren, indem sie Bürgermeisterinnen bei deren täglicher Arbeit begleiten.

Bürgermeisterinnen haben Vorbildfunktion für Mädchen

Rund um den 11. Oktober 2022 – dem Weltmädchentag – begleiten Gruppen von Mädchen im Alter von 6 bis 18 Jahren österreichische Bürgermeisterinnen bei ihrer Arbeit. Rund 30 Bürgermeisterinnen aus sieben Bundesländern haben bereits eine Teilnahme an der Aktion zugesagt. Ziel ist, jungen Mädchen einen Einblick in den Alltag und die Aufgaben einer Bürgermeisterin zu geben und sie damit für die politische Arbeit zu motivieren. Bürgermeisterinnen sollen dabei als Vorbilder sichtbar werden, auch in Hinblick auf die Nachwuchsförderung. Traditionelle Rollenbilder werden dadurch aufgebrochen. Gleichzeitig wird der Austausch in beide Richtungen gestärkt, die Perspektiven von Mädchen und jungen Frauen können auf direktem Weg in die Kommunalpolitik einfließen. Zum Abschluss erhalten die teilnehmenden Mädchen ein Teilnahmezertifikat.

„Auch Technik gehört zum Job“

Bei dem ersten Austausch am 13. September wurde das Projekt vorgestellt und organisatorische Details besprochen. Die Bürgermeisterinnen hatten die Möglichkeit, sich mit ihren Kolleginnen über ihre Ideen auszutauschen und Fragen zu stellen. An erster Stelle ging es um die Frage, wie die Initiative in der Gemeinde beworben wird und was die Ortschefinnen für den „Girls in Politics“-Tag planen. Die Bürgermeisterinnen haben dabei großen Spielraum für individuelle Gestaltung, sowohl bei der Auswahl der Zielgruppe und der Umsetzung des Aktionstags.

Beim Programm kamen unterschiedliche Ideen auf: Unter anderem kann ein Besuch einer Sitzung bzw. der Austausch mit Gemeinderät:innen, aber auch eine Besichtigung von Baustellen oder Wasserversorgungsanlagen stattfinden. Die Mädchen sollten dadurch einen Einblick in die technischen Aspekte des Berufs bekommen. Bei einem Spaziergang durch die Gemeinde können die Mädchen sehen, auf welche Bereiche sich die Kommunalpolitik erstreckt und bei der Begleitung zu unterschiedlichen Terminen kann die Vielfältigkeit der Aufgabe als Bürgermeisterin ersichtlich werden.

Das Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung bietet den Ortschefinnen Unterstützung bei der Bewerbung und koordiniert das Projekt. Mehr dazu unter den Links unten.

Bürgermeisterinnen in Österreich

In Österreich gibt es aktuell 207 Bürgermeisterinnen. Bei 2.093 österreichischen Gemeinden ist das ein Anteil von knapp 10 Prozent – ein kleiner Prozentsatz, der viel Luft nach oben lässt. Der Gemeindebund macht sich seit Jahren für mehr Frauen in der Kommunalpolitik stark, indem er Vernetzung unter Frauen fördert. Jedes Jahr findet das jährliche Bürgermeisterinnentreffen statt und Anfang 2022 veranstaltete der Österreichische Gemeindebund zudem die erste Bundesfachtagung für Bürgermeisterinnen unter der Schirmherrschaft von Doris Schmidauer und Frauenministerin Susanne Raab. Die für die Initiative Girls in Politics ist aus diesen Netzwerktreffen entstanden.

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