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Natur im Garten

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17.10.2022

Gesunder Boden

Eine weit verbreitete Vorstellung ist, man erhalte einen fruchtbaren Boden durch regelmäßige Düngung. Dem ist jedoch nicht so. Ein gesunder Boden hat eine stabile Krümelstruktur und ist von zahlreichen Bodenlebewesen besiedelt. Diese fördern die Humusbildung.

Viel wichtiger als die Düngung ist daher der Aspekt der humusvermehrenden Maßnahmen, denn Humus ist ein wichtiger Speicher für Pflanzennährstoffe und Wasser. Dies ist in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Trockenheit im Sommer ein sehr wichtiger Punkt. An Humusteilchen gebundene Nährstoffe werden auch bei Starkregen nicht so leicht ausgewaschen.

Bodenleben fördern

Im Grunde können wir für Humuszuwachs sorgen, wenn wir das Bodenleben fördern, doch wie geht das? Ganz einfach! Wir müssen den Bodenlebewesen viel zu fressen geben, und das sind im wesentlichen Pflanzenreste oder andere organische Materialien wie sie in Mulch oder organischen Düngern enthalten sind. Im Darm der Regenwürmer, Asseln oder Tausendfüßer werden diese Materialien mit mineralischen Anteilen (Ton, Sand) vermischt, wodurch sog. Ton-Humus-Komplexe entstehen. Diese haben dann eben diese Fähigkeit Wasser und Nährstoffe zu binden und bei Bedarf abzugeben. Deshalb kann man gar nicht genug davon im Boden haben.

Jetzt mulchen

Es empfiehlt sich, die Beete im Herbst mit einer dünnen Mulchschicht aus organischem Material (Hanfschäben, zerkleinertes Laub, gehäckseltes Elefantengras, Grasschnitt o.ä.) zu versorgen. So ist der Boden vor extremen Witterungsereignissen geschützt. Der Mulch wirkt wie eine Decke unter der Mikroorganismen und Bodentiere gut geschützt sind und noch länger den Mulch fressen und abbauen können. Mit ihren Ausscheidungen erzeugen sie dann  diese wertvollen Ton-Humus-Komplexe.

Vermeiden Sie es im Herbst Dünger auszubringen. Die Pflanzen nehmen nun keine Nährstoffe mehr auf. Die nun ausgebrachten Dünger werden von den Niederschlägen ausgewaschen, versickern z.B. in Form von Nitrat ins Grundwasser oder werden oberflächlich abgeschwemmt. Das ist nicht nur Geldverschwendung, zusätzlich werden das Grundwasser oder Oberflächengewässer belastet.

Im März düngen

Mit dem Düngen beginnt man im öffentlichem Grünraum am besten im März. Knapp vor Beginn der Vegetationsperiode werden Rosen, Stauden oder andere nährstoffhungrige Pflanzen mit organischen Düngern versorgt. Diese enthalten z.B. Hornspäne oder pflanzliche Ausgangsstoffe wie Pressrückstände von Ölsaaten oder Kompost. Diese Dünger haben eine Langzeitwirkung, weil sie von Bodenorganismen erst aufgearbeitet werden müssen. Sie stellen die Nährstoffe dann zur Verfügung, wenn die Pflanzen austreiben.

Nähere Infos zum Humusaufbau finden Sie in unserem Infoblatt: Download als PDF hier

Weitere Infos erhalten Sie beim Grünraumservice unter www.naturimgarten.at oder am „Natur im Garten“ Telefon 02742/74 333

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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