Ein ganzes Dorf in Spanien gibt es jetzt zu kaufen – und das zu einem Schnäppchenpreis. Salto de Castro, wie das Dorf heißt, befindet sich in der spanischen Provinz Zamora in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Es liegt auf 601 Meter Seehöhe, besteht aus 44 Wohnungen, einem Hotel, einer Kapelle, einer Schule, einem Schwimmbad und einem Kasernengebäude und gehört zur Gemeinde Fonfría. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist das gesamte Dorf verlassen und steht bereits seit Jahren zum Verkauf. Auch die Entstehungsgeschichte ist nicht uninteressant.

Günstiger als Eigentumswohnung

Salto de Castro wurde in den 1950er Jahren für die Familien der Arbeiter:innen errichtet, die damals für das Energieunternehmen Iberduero den Stausee Castro bauten. Nach Abschluss des Projekts rund um den Stausee zogen die Einwohner:innen wieder weg. Seit den 1980ern steht der Ort völlig leer. Seit den frühen 2000ern ist das Dorf im Besitz eines Privateigentümers. Dieser hatte den Traum, an dem Standort ein Hotel zu verwirklichen und das Dorf in ein touristisches Highlight zu verwandeln. Dem kam die Eurokrise dazwischen.

Zum Kauf angeboten wird das Dorf nun um nur 260.000 Euro – in Wien bekommt man dafür vielleicht eine kleine Eigentumswohnung. Das Dorf, malerisch gelegen in einer Umgebung, die hauptsächlich von Landwirtschaft lebt, hat bereits viele Interessenten. Mehr als 300 potenzielle Käufer gebe es bereits, berichtet die Immobilienfirma, die den derzeitigen Eigentümer vertritt. Das Dorf ist auf den ersten Blick ein Schnäppchen, doch der Schein trügt.

Es braucht mehr als nur Liegenschaften

Die Umgebung, in der vor allem Roggen, Oliven, Mandeln und Wein angebaut werden, klingt reizvoll, weist aber große infrastrukturelle Mängel auf. In der Region fehlt es an Dienstleistungen und grundlegender Infrastruktur. Um das Dorf zu 100 Prozent bewohnbar und profitabel zu machen, sind große Investitionen notwendig. Das Immobilienunternehmen schätzt die Summe auf zwei Millionen Euro.

-REDAKTION (Quelle: Spiegel.de, Standard, BBC.com)