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06.02.2023

Bienen und andere bestäubende Insekten fördern

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass in den letzten Jahrzehnten die Biomasse anfliegender Insekten um 75 % abgenommen hat. Wir wollen uns in diesem Beitrag mit der Frage beschäftigen, wie man im öffentlichen Grünraum diesem negativen Trend entgegen wirken kann.

Die Gründe für das Insektensterben sind vielfältig, ein Grund ist sicherlich der Verlust an Lebensräumen und Futterpflanzen für bestäubende Insekten. Gerade in diesem Bereich kann im Gemeindegrünraum viel für Bienen, Schwebfliegen, Käfer und andere Bestäuber getan werden.

Baumpflanzung

Wenn in der Gemeinde Bäume gepflanzt werden, kann etwa darauf geachtet werden, solche Arten auszuwählen, die im Frühling wertvolle Blüten bilden und somit Nektar und Pollen für die Bienen liefern. Eberesche, Mehlbeere, Linden, Felsenbirne, Steinweichsel, Trauben- und Vogelkirsche wären hier zu nennen (nähere Infos auch unter www.willbaumhaben.at ). Heimische Baumarten sind auch insofern wertvoll, als ihre Blätter Futter für viele Insektenarten liefern, wie etwa dem Segelfalter dessen Raupe Blätter der Steinweichsel frisst.

Sträucher

Ähnliches gilt für Sträucher, die gerne im Verbund einer Hecke gepflanzt werden. Dirndlstrauch, Liguster, Schwarzer Holunder, Schlehe und Palmkätzchen wären u.a. als heimische Sträucher zu nennen, die im Frühling Blüten bieten und gleichzeitig Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen wie z.B. den Ligusterschwärmer sind. Anregungen zur Komposition ihrer individuellen „Bienen- und Insektenhecke“ finden Sie unter www.willheckehaben.at

Rasenfläche

Im Gemeindegebiet gibt es sicher auch Rasenflächen, die kaum genutzt und nicht bespielt werden! Diese können durch extensive Pflege (2x/Jahr mähen und Abtransport des Mähgutes) innerhalb weniger Jahre in eine Blumenwiese (www.naturimgarten.at/infoblatt-blumenwiese) umgewandelt werden. Jedes Jahr kommen auf diese Weise ein paar neue blühende Kräuterarten hinzu, die für Bienen weitaus wertvoller sind als ein steriler grüner Rasen.

Wegränder

An Wegrändern oder entlang von niederrangigen Straßen können heimische Wildkräuter wie Wegwarte, Königskerze, Wilder Dost oder Steinklee stehen gelassen und erst im Herbst gemäht werden. Unter den heimischen Wildbienen gibt es Spezialisten, die auf den Blütenstaub dieser Wildkräuter angewiesen sind.

Repräsentative Staudenbeete

An repräsentativeren Stellen des öffentlichen Grünraumes können Staudenbeete mit ungefüllten Arten angelegt werden. Diese enthalten noch ausreichend Staubblätter und nicht nur Blütenblätter. Pflanzpläne für robuste Staudenbeete, die auch mit sommerlicher Trockenheit gut auskommen finden Sie unter https://www.naturimgarten.at/projekt-sym-bio.html

Weitere ausführliche gärtnerische Tipps zur Förderung von Bestäubern finden Sie unter https://www.naturimgarten.at/infoblatt/blueten-und-bestaeuber

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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