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20.03.2023

Insekt des Jahres 2023: Das wandelbare Landkärtchen

Der hübsche, 3-4 cm große Edelfalter entwickelt zwei unterschiedlich aussehende Generationen im Laufe eines Jahres. Das Landkärtchen bevorzugt schattige und nicht zu trockene Lebensräume wie Waldränder oder Säume. Fördern Sie solche „Wilden Ecken“.

 

Schmetterlinge haben hohe Anforderungen an ihren Lebensraum. Sie brauchen unterschiedliche Strukturen und Futterpflanzen je nach Lebensphase. Eine vielfältige Landschaft ist für sie besonders wichtig. Der zu beobachtende Rückgang bei vielen Schmetterlingsarten ist auch auf den Verlust an Lebensraum zurückzuführen.

Wilde Ecken zulassen

Im Falle des Landkärtchens sind das eher feuchte Waldsäume und „Gstetten“ am Waldrand oder an Gebüschen. Feuchte Wiesen oder Grundstücke sind in der Vergangenheit oft trockengelegt worden, der Schutz von noch bestehenden ist deshalb umso wichtiger. Lassen Sie an halbschattigen Standorten Wildwuchs mit Brennnesseln und Nektarpflanzen zu. Die Falter saugen im Frühling u.a. an den Blüten von Schlehen, Weißdorn, und Hahnenfuß. Im Sommer sitzen sie an weißen Doldenblütlern wie der Wilden Karotte, an Ackerkratzdistel oder Wasserdost.

Bestimmt gibt es auch in Ihrer Gemeinde Bürgerinnen und Bürger, die dem Wildwuchs kritisch gegenüberstehen. Das Landkärtchen eignet sich gut, um zu zeigen, wie wichtig solche „Wilde Ecken“ in der Gemeinde sind.

Bunte, halbschattige Blühfläche mit heimischen Wildpflanzen © Natur im Garten

Wechselhaftes Erscheinungsbild

Seinen Namen hat das Landkärtchen von der stark geaderten Zeichnung der Flügelunterseiten. Eine Besonderheit ist das unterschiedliche Aussehen der Schmetterlinge je nach Jahreszeit, so dass sie früher für zwei Arten gehalten wurden. Die Frühlingsgeneration ist leuchtend braunorange gefärbt. Hingegen ist die Sommergeneration deutlich dunkler mit schwarz als Grundfarbe und dazu weißen Bändern und gelblichen Flecken.

Frühlingsgeneration des Landkärtchens © Bernhard Haidler

Die Eier werden an Brennnesseln abgelegt, bevorzugt an schattigen oder feuchten Stellen. Die zunehmende Trockenheit und Hitze in den vergangenen Jahren mag zusätzlich mit ein Grund dafür sein, dass auch bei dem eigentlich häufigen Landkärtchen in den letzten Jahren ein Bestandsrückgang bemerkbar ist. Als weitere Besonderheit werden die Eier in kleinen, umgedrehten Türmchen abgelegt – das ist einzigartig unter den europäischen Tagfalterarten. Die Raupen fressen an Brennnesseln, sie sind schwarz und haben zahlreiche dunkle Dornen.

Quellen: www.geo.de; www.nabu.de; Heiko Bellmann: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer (2003);

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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