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16.05.2023

Gespinstmotten – halb so schlimm!

…wie es aussieht könnte man sagen. Von Mai bis Mitte Juni sind vor allem an Traubenkirschen, Pfaffenhütchen und Schlehen auffällige Gespinste zu bemerken. Darunter verbergen sich kleine Raupen welche Astpartien oder im Extremfall den ganzen Strauch kahl fressen.

So erschreckend der Befall auch aussehen mag – die Pflanzen werden dadurch nicht nachhaltig geschädigt und sie erholen sich durch einen Neuaustrieb im Juni wieder.

Die Verursacher der Schäden sind Raupen aus der Familie der Gespinstmotten. Je nach Art befallen sie nur bestimmte Sträucher oder Bäume z.B. Pfaffenhütchen oder Traubenkirsche. Die Falter werden ca. 1cm groß und haben weiße, gefranste und gepunktete Vorderflügel. Sie legen im Sommer ihre Eier an die Zweige der Wirtspflanzen. Die nach einigen Wochen schlüpfenden Raupen richten zunächst keine Schäden an. Sie überwintern unter einer Sekretschicht an den Knospen und werden im Frühling wieder aktiv.

Die gelb-grünen Raupen mit schwarzen Punkten bilden ab Mai immer größer werdende Gespinste, in deren Schutz sie nun die Blätter abfressen. Bald sind die silbrig weiß glänzenden Gespinste mit schwarzen Kotkrümeln durchsetzt. Im Juni seilen sich die Raupen ab und verpuppen sich in einem Gemeinschaftsgespinst – je nach Art am Boden oder am Strauch hängend. Im Hochsommer schlüpfen die Falter undder Kreislauf beginnt von neuem.

Gegenmaßnahmen:

Da die Raupen in ihren Gespinsten gut geschützt sind, ist es nicht sinnvoll Pflanzenschutzmittel auszubringen, weil sie an diesen Gebilden abperlen und daher nicht ausreichend wirken.

Am wirkungsvollsten ist es, die befallenen Zweige in einem möglichst frühen Stadium abzuschneiden und den Zweig samt Gespinst und den darin befindlichen Raupen zu vernichten.

Wenn der Befall noch nicht zu weit fortgeschritten ist, können Neem- und Bacillus thuringiensis-Präparate gespritzt werden. Es handelt sich um biologische Pflanzenschutzmittel. Der Wirkstoff muss jedoch auf die Blattoberfläche gelangen, um von den Raupen aufgenommen werden zu können. Das heißt die Bekämpfung muss zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem erst ein paar wenige Gespinste ausgebildet sind.

Antworten auf weitere Fragen zu Grünraumthemen erhalten Sie beim Grünraumservice am „Natur im Garten“ Telefon unter 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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